Terroranschlag in New York vereitelt

Terroranschlag in New York vereitelt
Ein junger Islamist - amerikanischer Staatsbürger - wurde festgenommen. Er wollte mit Rohrbomben heimkehrende Soldaten treffen.

Osama Hussein nennt sich der 27-jährige Islamist, der am Sonntagabend in New York verhaftet wurde. Eigentlich heißt er Jose Pimentel und ist in der Dominikanischen Republik geboren, US-Bürger geworden und hat die längste Zeit seines Lebens in Manhattan verbracht.

Er hat offenbar mehrere Anschläge islamistischen Hintergrunds in den USA geplant und wurde rechtzeitig verhaftet. Wie Bürgermeister Michael Bloomberg mitteilte, wollte er mit Rohrbomben Regierungseinrichtungen und aus dem Ausland heimkehrende Soldaten angreifen. Der 27-Jährige sei länger beobachtet worden. Am Samstag hätten die Fahnder zugegriffen, weil die Gefahr eines baldigen Anschlags bestanden habe.

Osama Hussein habe als Einzelgänger gehandelt: "Er war nicht Teil einer größeren Gruppe, wurde aber von El Kaida beeinflusst und inspiriert." Der Mann sei so von dem Terrornetz beeinflusst worden, dass er sogar seinen Namen habe ändern lassen wollen - aus Verehrung für den getöteten Terroristenführer Osama bin Laden und den hingerichteten irakischen Ex-Diktator Saddam Hussein.

"Einsamer Wolf"

Terroranschlag in New York vereitelt

Laut Polizeichef Raymond Kelly hatte der Mann mit einer Anleitung aus dem Internet und Teilen aus dem Baumarkt mehrere Rohrbomben gebaut. Der mutmaßliche Extremist sei seit Mai 2009 observiert worden und habe nach bisherigen Erkenntnissen keine weiteren Komplizen. Er sei ein "einsamer Wolf", der die Anleitung zum Bombenbau aus einem El-Kaida-Magazin entnommen habe, erklärte Kelly.

Wie Bloomberg erklärte, hat Hussein die Anschlagspläne im Verhör grundsätzlich gestanden. Er sei daher in drei Punkten angeklagt worden. "Das ist genau die Art von Gefahr, vor der das FBI immer warnt", sagte Bloomberg: "Ein Bürger unseres Landes, der von El Kaida indoktriniert wurde."

Auf der Pressekonferenz wurde ein Video gezeigt, mit der die Polizei die Sprengwirkung der Rohrbomben demonstrieren wollte (siehe Link am Ende des Artikels). Zu sehen war in dem wenige Sekunden langen Film ein Kleinwagen, der von einer Detonation völlig zerstört wird.

Auslöser für die mutmaßlichen Anschlagspläne des Mannes sei offenbar die Tötung des Islamisten Aulaqi gewesen, sagte Kelly. Aulaqi war Ende September im Jemen getötet worden. Er war nach US-Geheimdienstangaben einer der Führer des El Kaida-Ablegers auf der arabischen Halbinsel und für den Tod vieler Zivilisten im Jemen verantwortlich. Zudem soll er Terrorpläne gegen die USA geschmiedet haben.

14. vereitelter Anschlag

Laut Bloomberg war es der 14. vereitelte Anschlag seit den Angriffen vom 11. September 2001. "Er wollte hier bomben, weil diese Stadt für alles steht, was die Terroristen hassen", sagte Staatsanwalt Cyrus Vance. "Aber New York bleibt die Hauptstadt der Toleranz und unserer Wirtschaft." Der Anschlagsplan sei nicht vom FBI, sondern von einer Sonderkommission der New Yorker Polizei aufgedeckt worden.

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