Späte Entschuldigung

Späte Entschuldigung
Vergleiche mit der Nazi-Zeit sind immer falsch. Das muss eine Ministerin wissen.

Maria Fekter hat sich entschuldigt. Sehr spät, aber doch. In Deutschland hätte sie zurücktreten müssen. Es ist nämlich völlig unzulässig und historisch falsch, bei heutigen Feindbildern an die Zeit der Naziverfolgung zu erinnern. Fekter: "Das hatten wir schon einmal, damals verbrämt gegen die Juden."

Vielleicht hat Frau Fekter in der Schule nicht aufgepasst, vielleicht endete ihr Geschichtsunterricht auch nach dem ersten Weltkrieg. Aber eine Vertreterin Österreichs muss die Geschichte Österreichs genau kennen.

Adolf Hitler hat nicht die Reichen als Feindbild aufgebaut. Schon in "Mein Kampf" ging es um den "Rassenkampf" und die Bekämpfung der "jüdischen Weltverschwörung", die Ausrottung aller Juden war Hitlers Wahnsinnsplan. Viele wohlhabende Bürger, Industrielle und Adelige haben die Nationalsozialisten dabei massiv unterstützt und davon profitiert, wenige sind dann erst später in den Widerstand gegangen.

Nationalsozialismus und Holocaust sind immer ungeeignet für politische Polemik. Übrigens auch für TV-Shows. Wenn die ganze ORF-Unterhaltungsabteilung in Unkenntnis des "Horst-Wessel-Lieds" dieses auf Sendung gehen lässt wie vergangenen Freitag, ist dieses historische Unwissen peinlich für den ganzen Sender.

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