Sonnensturm war "kein starkes Ereignis"

Auch die Hauptfront des Sonnensturms hat am Samstagabend gegen 21.30 Uhr die Erde erreicht. Satelliten wurden durch das kosmische Ereignis nicht beschädigt, sagte Juha-Pekka Luntama von der europäischen Weltraumagentur
ESA am Samstagabend der Nachrichtenagentur dpa. "Es war kein sehr starkes Ereignis", ergänzte er. "Es sind auch keine Schäden am Boden zu erwarten, die Satelliten sind unter Kontrolle."
Die Experten der ESA und ihre US-Kollegen waren sich bei der Einschätzung der Sonnensturm-Stärke in den vergangenen Tagen nicht ganz einig. Luntama wies darauf hin, dass der Sonnenausbruch vom vergangenen Donnerstag aus Sicht und Erfahrung von Astronomen durchaus alle Voraussetzungen dazu hatte, zu einem starken Ereignis zu werden. Jetzt habe sich aber gezeigt, dass der Teilchenstrom doch nicht so schnell unterwegs war wie gedacht.
Polarlichter über Nordeuropa

Bereits am Nachmittag hatte Markus Landgraf vom ESA-Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt erklärt: "Im Moment sieht es so aus, als hätten wir es ganz gut überstanden." Ausgestanden sei der Sturm allerdings noch nicht ganz: "So ein Phänomen dauert ein paar Tage und bringt das Magnetfeld mächtig in Schwingung", sagte Landgraf. Sein Kollege Luntama geht fest davon aus, dass in der Nacht auf Sonntag im nördlichen Europa bei klarem Himmel Polarlichter zu sehen sein werden.
In der Folge von
Sonnenstürmen können Stromnetze und Handy-Verbindungen beeinträchtigt werden, ebenso der Flugverkehr. Die Sonnenaktivität schwankt im Rhythmus von etwa elf Jahren und nimmt seit 2010 wieder zu: Sonnenstürme werden häufiger und stärker. Grund für die Aktivitätsschwankung ist der Rhythmus des Gastransports in den Außenschichten der Sonne.
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