Sexaffäre kostet neun Geheimdienstlern Job

Barack Obama geht mit Begleitern vor der Air Force One entlang.
Bei den Ermittlungen im Secret Service bereiten allerdings die "vagen" Verhaltensregeln für US-Agenten im Auslandseinsatz Probleme.

Im Wahlkampf um seine zweite Amtszeit darf sich US-Präsident Barack Obama keine Schnitzer erlauben, da kommt die Prostitutionsaffäre im Secret Service gerade zum schlechtesten Zeitpunkt. Die Konsequenz ist ein Köpferollen: In der Affäre um mehrere Leibwächter von US-Präsident Obama trennt sich der US-Geheimdienst jetzt von zwei weiteren Mitarbeitern. Gegen einen weiteren Mitarbeiter laufe das Entlassungsverfahren, teilte der Vizechef des Secret Service, Paul Morrissey, am Dienstag in Washington mit. Damit verlieren insgesamt neun Mitarbeiter ihren Job, drei wurden vom Vorwurf des direkten Fehlverhaltens entlastet.

Den insgesamt zwölf Secret-Service-Mitarbeitern und ebenso vielen Angehörigen der US-Armee wurde vorgeworfen, vor zwei Wochen Prostituierte in ein Hotel im kolumbischen Cartagena gebracht zu haben. Die Männer waren vor Ort, um die Teilnahme von US-Präsident Barack Obama am Amerika-Gipfel vorzubereiten. Ans Licht kam die Affäre laut New York Times wegen eines Streits zwischen einer der Prostituierten und einem Agenten um die Bezahlung. Obama hatte daraufhin eine umfassende Aufklärung der Affäre gefordert.

Schwierige Ermittlungen

Die Ermittlungen werden aber unter anderem durch den Umstand erschwert, dass die Verhaltensregeln für Secret-Service-Agenten im Auslandseinsatz offenbar nicht eindeutig ausgelegt werden können. Es spießt sich zum Teil an der Frage, ob ein Agent im Einsatz die Nacht überhaupt mit einer Frau verbringen darf oder nicht. Ein Behördensprecher bezeichnete die Verhaltensregeln für unverheiratete Agenten diesbezüglich als „vage“.

Ein Agent, der vom Vorwurf des Fehlverhaltens freigesprochen wurde, hatte beispielsweise zwar eine Prostituierte mit auf sein Zimmer genommen, aber erst die Profession der Frau erkannt, als diese Geld forderte. Er weigerte sich zu zahlen und forderte sie auf zu gehen, so die offizielle Version laut der New York Times.

 

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