Schatzsucher hadern über verlorenes Gold

Sie finden einen Schatz und freuen sich über ihr Glück – frei nach dem Motto: Wer’s findet, dem gehört es. Ein Gericht entscheidet aber später, dass der Schatz Ihnen gar nicht zusteht, auch wenn Sie den Fund jahrelang gelagert haben. So ergeht es jetzt der amerikanischen Schatzsucher-Firma Odyssey Marine Exploration, die vor fünf Jahren 17 Tonnen Gold- und Silbermünzen auf dem Meeresboden entdeckte und laut Gerichtsbeschluss den gesamten Fund an Spanien abgeben muss. Ihr bleibt nur noch die Hoffnung auf einen "Finderlohn".

Jetzt aber fordert das Unternehmen, Spanien müsse auch einen Beitrag für die Entdeckung des Schiffs leisten. Es reichte am Freitag einen Antrag auf Entschädigung bei einem Gericht in Florida ein. Das Unternehmen will für das Erkunden des Wracks mit U-Booten, die Bergung des Schiffes mit Spezialgeräten und für die Lagerung der Galeone, auf dem sich auch der Schatz befindet, 300.000 Euro zurückhaben.

Wertvoller Fund

2007 entdeckten Tiefseeforscher des Unternehmens ein versunkenes Schiff mit Münzen im Wert von 350 Millionen Euro vor der Küste Portugals. Die Spanier erhoben Anspruch auf den wohl bisher größten wiederentdeckten Schatz der Weltmeere, weil es sich bei dem Wrack Experten zufolge um die 1804 gesunkene spanische Galeone "Nuestra Señora de las Mercedes" handelt. Die Iberer warfen den Amerikanern Plünderung spanischen Kulturbesitzes vor. Vor zwei Wochen entschied ein US-Gericht, dass der Fund an Spanien übergeben werden muss. Denn Schiffswracks werden jenem Land zuerkannt, aus dem es ursprünglich stammt und das völlig unabhängig von deren Fundort.

Ob Odyssey eine Aufwandsentschädigung für seine Entdeckung erhält, wird ein Gericht entscheiden. Fest steht, dass Spanien sich mit wenig Aufwand über 17 Tonnen Gold freuen darf.