Scharia-Satire: Website nach Drohungen offline

Nach der umstrittenen "
Scharia"-Ausgabe des französischen Satire-Blattes Charlie Hebdo gehen die Wogen hoch: Auf dem Facebook-Portal der Wochenzeitung sind Todesdrohungen eingegangen, die eigene Website von Charlie Hebdo wurde deshalb vom Betreiber vom Netz genommen.
Wie berichtet, war Mittwoch früh ein Brandanschlag auf die Pariser Redaktion der Wochenzeitung verübt worden - das Büro brannte völlig aus. Wer den Brandsatz _ offenbar ein Molotow-Cocktail - in das Gebäude geschleudert hat, ist nach wie vor unklar. Fast zeitgleich wurde die Website der Satirezeitung gehackt - stundenlang war am Mittwoch auf www.charliehebdo.fr die Große Moschee in Mekka sowie die Worte "No god but Allah" ("Kein Gott außer Allah") zu sehen.
Inzwischen wurde die Homepage völlig vom Netz genommen: Der belgische Website-Host Bluevision wolle die Seite wegen Todesdrohungen nicht mehr Online stellen, sagte die Redakteurin Valerie Manteau. Im sozialen Netzwerk Facebook hatten Tausende wütend auf die Ausgabe vom Mittwoch reagiert, in der "Charlie Hebdo" als Reaktion auf den Wahlsieg der Islamisten in Tunesien den Islamismus aufs Korn nahm.
"Scharia Hebdo"
In der aktuellen Ausgabe hat sich die Wochenzeitung in "Scharia Hebdo" umbenannt und den Propheten Mohammed symbolisch zu ihrem Chefredakteur ernannt. Auf der Titelseite war eine Mohammed-Karikatur zu sehen mit der Äußerung: "Hundert Peitschenhiebe, wenn Sie sich nicht totlachen". Bereits 2006 hatte "Charlie Hebdo" mit der Veröffentlichung der umstrittenen Mohammed-Karikaturen für Aufregung gesorgt.
Französische Politiker und Muslime-Vertreter hatten den
Brandanschlag auf die Redaktion am Mittwoch scharf kritisiert.
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