Salzburg: 10.000 Haushalte ohne Wärme

Eine Frau mit Mütze und Schal atmet in der kalten Luft, wodurch Dampf entsteht.
In Salzburg fiel das Heizkraftwerk Mitte wegen eines Defektes aus. Auf der Turracher Höhe erfror ein Kärntner.

Die Kälte hat Österreich weiter fest im Griff. In der Nacht auf Samstag wurde die tiefste Temperatur auf dem Sonnblick in 3100 Metern Seehöhe gemessen – minus 28,6 Grad. Im Tiroler Wintersportort Seefeld hatte es minus 28,3 Grad. Die kältesten Landeshauptstädte waren Salzburg und Innsbruck: Dort wurden jeweils minus 16,8 Grad registriert. Was in der Stadt Salzburg noch dazukam: Mehr als 10.000 Fernwärme-Kunden mussten am Samstag bis zum Nachmittag ohne Heizung und Warmwasser auskommen. Das Heizkraftwerk Mitte fiel in der Nacht auf Samstag aus. Ursache: ein Schaden beim Schwerölkessel. „Betroffen waren vor allem die östlichen Stadtteile Aigen und Parsch sowie Teile der Innenstadt“, sagte Martin Jager von der Salzburg AG. In den Landeskliniken und im Unfallkrankenhaus musste auf Notversorgung umgestellt werden. „Unsere Patienten haben vom Ausfall nichts gemerkt“, so Herbert Koutny, Verwaltungsdirektor des UKH.

Man habe die vorhandene Restwärme in den Leitungen genutzt und alles abgedichtet. In den Landeskliniken wurde für die Erzeugung von Heißwasser zum Sterilisieren auf eigene Anlagen umgestellt. „Mit der Raumwärme hatten wir keine gröberen Schwierigkeiten“, erklärte Christoph Ritzinger, der technische Leiter. Eine vermehrte Nachfrage nach Zusatzheizgeräten und Radiatoren bemerkten die Baumärkte in Salzburg. „Das Geschäft lief sehr gut“, berichtete eine Verkäuferin.

Hilfe übers Radio

Übers Radio boten Hörer sogar nicht benötigte Heizgeräte und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Frierenden an. Die Reparaturarbeiten im Heizkraftwerk Mitte konnten schließlich gegen 14 Uhr abgeschlossen werden. Das Frieren in den Wohnungen hatte bis zum Abend ein Ende. David Schwarz, Friseur in der Salzburger Innenstadt, wusste sich gegen die Kälte zu helfen. Er stand am Samstag mit Fellmütze und Daunenjacke im Geschäft. „Wir haben von Stunde zu Stunde gemerkt, wie das Warmwasser immer kälter geworden ist. Das war echt nicht mehr lustig.“ In Eva Schmidhubers Wohnung funktionierte zwar die Heizung, aber: „Ich habe sie voll aufgedreht und mir war trotzdem den ganzen Tag kalt. Hoffentlich steigen die Temperaturen bald wieder an.“ Ihrem Hund zog die junge Salzburgerin sogar einen wärmenden Mantel an. „Zum Gassigehen sind wir nur ganz kurz ins Freie gegangen. Die Kälte ist wirklich schlimm“, erzählt Schmidhuber.

Der Besuch bei Freunden endete für einen Kärntner, 66, aus St. Veit tödlich. Bei der Rückkehr in sein Wochenendhaus auf der Turracher Höhe stürzte er zwischen Parkplatz und Haus, kam nicht mehr hoch und erfror. Ein Gemeindearbeiter entdeckte die Leiche.

Wegen eingefrorenen Diesels im Geländewagen hatte ein Deutscher Samstag im Roppenertunnel, Tirol, eine Panne. Eine Massenkarambolage wurde ausgelöst.

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