Romney will von seinem Vize wissen: "Waren Sie je untreu?"

Porträt von Mitt Romney vor einer amerikanischen Flagge.
Unter größter Geheimhaltung läuft seit Wochen die Suche nach einem Vize-Präsidentschaftskandidaten für Mitt Romney.

Der konservative Herausforderer von US-Präsident Obama will einen Fehlgriff wie bei den Wahlen 2008, als die schrille S­arah Palin als "running mate" zum Zug kam, tunlichst vermeiden. Wie nie zuvor werden die möglichen Anwärter auf Herz und Nieren geprüft: "Es ist wie eine Darmspiegelung mit einem Teleskop", formulierte es jüngst ein Experte in einem CNN-Interview.

Einen Katalog von 80 Fragen haben die potenziellen Interessenten zu beantworten, darunter so pikante wie: "Waren Sie je untreu?" Oder: "Haben Sie jemals ein Tier in Ihrem Haushalt getötet?"

Dass Fragen nach Abtreibung, Ehe unter Gleichgeschlechtlichen oder einer Lockerung der Waffengesetze nur mit einem beherzten "Nein" beantwortet werden dürfen, versteht sich für einen überzeugten republikanischen Kandidaten hingegen von selbst.

Steuererklärungen, Vermögensverhältnisse und Investitionen werden durchleuchtet. Auch Ehefrau und Kinder haben Rede und Antwort zu stehen – und, ganz besonders heikel, der geschiedene Ehepartner, so es einen gibt. Ein ganzes Heer von Anwälten durchforstet die Umgebung des potenziellen Kandidaten wie ein Minenfeld, denn Romneys Ziel ist vor allem eines: Sein Vize darf keinen Schaden anrichten. Letztendlich werde bei dieser Suche, so mäkelte die New York Times, wohl der langweiligste Vizepräsidentschaftskandidat aller Zeiten herauskommen.

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