Rechte Terrorzelle soll Mordserie verübt haben
Knalleffekt im Fall des Polizistinnenmordes von Heilbronn: Am Freitag übernahm die deutsche Bundesstaatsanwaltschaft die Ermittlungen. Sie tut dies in Fällen mit Staatsschutzcharakter, das sind Verfahren mit Terrorismus- und Spionageverdacht. Grund ist die Annahme, dass hinter dem Heilbronner Polizistenmord und den so genannten Döner-Morden dieselbe Gruppe rechtsextremer Täter stecken könnte.
Am Dienstag stellte sich dann
Beate Z. der Polizei. Sie steht im Verdacht, 2007 eine 22-jährige Polizistin in Heilbronn und vor einer Woche ihre beiden Komplizen ermordet zu haben. Ihre Komplizen, Uwe B. und Uwe M., sind am Freitag vor einer Woche beim Brand eines Wohnmobils ums Leben gekommen. Schließlich ereignete sich in einem Haus in Zwickau am Dienstag eine Explosion, vermutlich von Beate Z. ausgelöst. Denn in der Ruine fanden die Beamten rechtsextreme Propaganda-Videos sowie eine Waffe. Mit dieser Pistole wurden vermutlich die so genannten "Döner-Morde" verübt.
Ähnlicher Tathergang
Die Waffe lässt vermuten, dass der Fall Beate Z. im Zusammenhang mit einer Mordserie in den Jahren 2000 bis 2006 steht. Damals wur-den in mehreren deutschen Städten acht türkischstämmige und ein griechischer Kleinunternehmer getötet. "Es liegen zureichende Anhaltspunkte dafür vor, dass die Mordtaten einer
rechtsextremistischen Gruppierung zuzuordnen sind", teilt die Bundesanwaltschaft mit.
Beate Z. und ihre beiden Komplizen hatten seit Ende der 1990er-Jahre Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen unterhalten.
Die "Döner-Morde" verliefen ähnlich wie der
Polizistinnenmord: Die Mörder kamen am helllichten Tag, schossen ihren Opfern aus nächster Nähe in den Kopf. Die Ermittler untersuchen nun auch eine Reihe anderer Anschläge, die vermutlich auf das Konto der Rechtsextremisten gehen.
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