Quo vadis, ORF?

Quo vadis, ORF?
Ein neuer Standort wurde schön gerechnet, das Programm muss weiter warten.

Wo soll er denn hin, der ORF? Eine Frage, die in doppeltem Sinn beantwortet werden muss. Seit Jahren wird über eine neue Zentrale nachgedacht. In der Zwischenzeit ist der Küniglberg baufällig. Und ausgerechnet die Führung, die das zugelassen hat, soll über einen neuen Standort entscheiden?

Bundeskanzler Faymann hat ja im KURIER-Interview eine ORF-Reform versprochen. Ziel: mehr politische Unabhängigkeit. Das wollen wir bis zum Beweis des Gegenteils einmal glauben. Experten prüfen bereits, wie das funktionieren könnte, Vizekanzler Spindelegger hat sich auch schon für ein kleineres Aufsichtsorgan ohne politische Fraktionen ausgesprochen. Also kann es doch wohl nicht sein, dass das alte Gremium, in dem einige Fachleute, aber noch mehr Parteigünstlinge sitzen, eine Investition in Milliardenhöhe beschließt.

Der Stiftungsrat sollte die letzten Monate seiner Amtszeit dafür nutzen, das ORF-Management zu einer klaren Strategie für ein besseres Programm zu drängen. Im Moment sieht es danach aus, dass der erfolglosen "größten Programmreform alles Zeiten" ein beherzter Schritt in die Vergangenheit folgen soll. Dafür werden Qualitätssendungen verstärkt ins feine ORF III verschoben. Auch das muss ein neues ORF-Gesetz verhindern.

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