Obdachlose schafft Harvard

Eine junge Frau mit Brille sitzt auf einem Sofa neben Büchern.
Die märchenhafte Geschichte eines obdachlosen Teenagers, der die Schule nachholte und jetzt in Harvard studieren darf.

Dawn Loggins ist 15 Jahre alt, als ihre drogensüchtigen Eltern von einem Tag auf den anderen verschwinden. Auch ihre Oma ist keine Hilfe, sie lebt in ähnlich schwierigen Verhältnissen wie die Mutter und der Stiefvater. Dawn wird obdachlos, sie zieht jeden Tag dieselben schmutzigen Kleider an, sie hat keine Zahnbürste, kein Geld, keine Bildung. Doch sie weiß, dass "ich es besser machen will, ich will nicht so enden wie meine Eltern".

In ABC-News und auf Fox-TV wird die Geschichte des Mädchens als eine Geschichte der Hoffnung verkauft für die rund zwei Millionen obdachlosen Kinder im ganzen Land. Denn Dawn hat es geschafft. Die heute 18-Jährige wurde von der Elite-Universität Harvard als Studentin akzeptiert und bekommt dafür auch ein Stipendium.

Der Weg dahin war furchtbar steinig, denn Dawn wusste, dass sie es nicht allein schaffen würde. Sie vertraute sich einem Berater der Burns High School im US-Bundesstaat North Carolina an und hatte Glück. "Die Schule war ihr Ticket zur Vernunft, und sie wusste, dass es einen Ausweg gibt", sagte ihr Schulberater Robyn Putnam den Fox News.

Dawn Loggins fehlten alle Voraussetzungen zu einer guten Schülerin, denn durch die vielen Umzüge hatte sie eine Menge verpasst. Die Mitschüler hänselten sie und hielten sie für dumm. Sie musste erst lernen, dass Duschen wichtig ist und dass man seine T-Shirts waschen muss. Dawn meldete sich für Online-Kurse an und holte mit ihrem Betreuer das Versäumte auf. Um finanziell über die Runden zu kommen, kam sie immer viel früher als alle anderen in die Schule und arbeitete als Hausmeisterin. Sie putzte Gänge, Tische und Toiletten und bekam dafür ein Taschengeld.

"Ich glaube, viele Menschen waren so hilfsbereit, weil sie sahen, dass ich es wirklich wollte. Man kann einem Menschen noch so viele Hilfestellungen geben, wie man will. Es ist nichts wert, wenn derjenige nicht bereit ist, selbst hart zu arbeiten."

Von Harvard erwartet sich Dawn Loggins viel: "Meine Zukunft wird großartig. Das weiß ich. Harvard bedeutet für mich Stabilität. Ich muss mich nicht mehr darum sorgen, wo ich meine Mahlzeiten herbekomme und wo ich nachts schlafen kann. Mir steht die Welt offen."

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