Neuer Atom-Verdacht gegen Iran

Eine Luftaufnahme einer Anlage mit mehreren Gebäuden in einer trockenen Landschaft.
Trotz Gesprächen zwischen IAEA und dem Iran ist erneut ein Indiz für das geheime Atomprogramm aufgetaucht.
Eine große, zylindrische Maschine mit gelben Rohren in einer Industriehalle.

Hinter verschlossenen Türen laufen derzeit in Wien Gespräche zwischen dem Iran und der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Ziel der zweitägigen Beredung sei eine Klärung der offenen Fragen im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm.

Währenddessen ist ein neuer Verdachtsmoment gegen die Islamische Republik aufgrund eines möglichen Atomwaffenprogramms aufgetaucht.

Am Montag zeigte die israelische Zeitung Haaretz eine Computerzeichnung eines Objekts, das Experten als Druckkammer für Testexplosionen werten. Es soll sich in der geheimen iranischen Militäranlage Parchin befinden. Das Bild wurde der Nachrichtenagentur Associated Press von Agenten "eines Landes übermittelt, das das iranische Atomprogramm genau verfolgt".

Der früherer IAEA-Vizedirekter Olli Heinonen bezeichnete das Bild als akkurat. Es ähnle sehr einem Foto, dass er kürzlich gesehen habe und von dem er annehme, dass es sich um eine Druckkammer in Parchin handle. Auch die Farben stimmten überein.

Die IAEA vermutet, dass in Parchin Tests im Rahmen der Atomwaffenforschung stattgefunden haben könnten. Der Iran verweigerte bisher den Inspektoren den Zutritt.

Seit Jahren gibt es Spannungen um das iranische Atomprogramm. Die USA, Israel und ihre Verbündeten werfen dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben, und verhängten seit dem Jahr 2007 immer striktere Strafmaßnahmen gegen das Land. Teheran weist dies zurück und pocht auf sein Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie.

Iran umgeht Ölembargo durch Abschalten von Ortungssystemen

Zur Umgehung der internationalen Sanktionen schaltet der Iran laut einem Zeitungsbericht die Satelliten-Ortungssysteme an seinen Öltankern ab. Bereits seit einem Monat werde ein Viertel der iranischen Tankerflotte routinemäßig mit abgestelltem Ortungssystem auf die Fahrt geschickt, berichtete die " Washington Post" in der Nacht zum Montag unter Berufung auf US-Beamte. Es handele sich um ein "Katz-und-Maus-Spiel" mit westlichen Regierungen, die ihre Sanktionen gegen Teheran durchzusetzen versuchten.Dem Bericht zufolge ist das Ausschalten des Ortungssystems ein Verstoß gegen Internationales Seerecht.

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