Nein zu 4,65 Prozent mehr für Beamte

OGM-Umfrage: Die große Mehrheit der Bevölkerung findet ungerechtfertigt, was Fritz Neugebauer für seine Klientel verlangt.

Frech ist für das ÖVP-Mitglied Claus Raidl der schwarze Beamtenboss Fritz Neugebauer -, weil dieser für seine Klientel 4,65 Prozent mehr Salär begehrt. Die Staatsbediensteten sollten 2012 nichts draufbekommen, befindet Unternehmer Raidl: "Eine Null-Lohnrunde wäre gut." Auch für Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), die heute mit Neugebauer erneut über die Gehälter verhandelt, ist "überzogen", was die Standesvertretung verlangt.

Njet zu einem satten Gagenplus für die Beamten sagt auch die große Mehrheit der Bevölkerung. Eine OGM-Umfrage für den KURIER hat ergeben, dass 72 Prozent der Österreicher 4,65 Prozent mehr für nicht gerechtfertigt halten; nur 23 Prozent fänden das angemessen (Grafik) . Zum Vergleich: Die 4,2 Prozent plus für die Metaller waren goutiert worden. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer erläutert: "Das sind zwei völlig unterschiedliche Berufsbilder. Metaller heißen ja Metallarbeiter. Da liegt im Wort schon viel drinnen." Über Beamte sei einst gesagt worden: "Als solcher hast' nix, das aber fix. Mittlerweile sind sie Synonym für Privilegien. Sie haben ein höheres Lebenseinkommen und einen geschützten Arbeitsplatz." Weiterer Grund für das Unverständnis für Neugebauers Forderung: "Die Themen Verschuldung und Einsparung - mit zunehmendem Blick auf den öffentlichen Dienst." Bemerkenswert: Nicht Anhänger von Roten, Blauen oder Grünen verwahren sich am stärksten gegen 4,65 Prozent mehr für Beamte. Es sind mit 83 Prozent Sympathisanten der ÖVP, die als Beamtenpartei gilt. Wie ist das zu erklären? "ÖVP-Wähler sind mit Abstand am meisten gegen Schulden und fürs Sparen. Das entspricht ja auch der Linie der Partei."

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