Nationalfeiertag: "Gemma Bundesheer schauen"

Mama, schau, der große Hubschrauber", tönt es aus der einen Ecke. "Papa, Papa, in den Panzer da will ich aber reinklettern", aus der anderen. Und geduldig stellen sich Eltern mit ihren Sprösslingen in die langen Schlangen vor den Attraktionen an.
"
Gemma Heer schauen" - das setzten am Nationalfeiertag trotz Regenwetter Tausende Österreicher in die Tat um und strömten auf den Wiener Heldenplatz. Dort präsentierte sich das Bundesheer zur alljährlichen, traditionellen großen Leistungsschau. Mit dabei waren erstmals auch Truppenteile aus anderen EU-Ländern.
Stolz
"Ich bin stolz auf Österreich, auf seine vielen Errungenschaften", tönte Besucher Werner Oskar Jilge aus Langenzersdorf, dessen auffällige Kostümierung die Blicke auf sich zog. Deshalb lohne es sich, das Land zu verteidigen, ließ der "österreichische Selbstdarsteller Nr.1" wissen.
Ein freiwilliges Sozialjahr für alle statt Heeresdienst. Das stellt sich hingegen Student Stefan vor, der als einsamer Demonstrant mitten im Besuchergewühl zwischen Panzer, Imbissständen und Infozelten stand. Trotz skeptischer Blicke hielt er tapfer seine Tafel "Geld für Bildung statt für Waffen" in die Höhe.
Auftakt der
Heeresschau war in der Früh die Kranzniederlegung in der Krypta im Äußeren Burgtor mit Bundespräsident Heinz Fischer sowie Mitglieder der Bundesregierung und danach die Angelobung von 1412 Rekruten. Anschließend labte sich auch die Politprominenz mit einem Gulasch. "So lange es die Militärküche noch gibt", ätzte so manch "böse Zunge" angesichts der Debatten über die Zukunft des Heeres.
Dinos
"Ich hab' Soldaten, ein Flugzeug, einen Panzer gesehen, jetzt will ich zu den Dinos", erklärte die kleine Laura, die darauf wartete, in einen der Black-Hawk-Hubschrauber zu steigen. Mit Oma, Opa und Bruder Justin war die Fünfjährige von Melk nach Wien gefahren - während ihre Eltern einen "Couching-Tag" veranstalteten. "Die Angelobung der Soldaten ist immer beeindruckend", sagten die Großeltern Margit und Marius Probst. Die Dinosaurier, die wurden später im Naturhistorischen Museum bewundert.
Beeindruckt war auch die seit einem Jahr in Wien lebende Spanierin Maria Asuncion Cafala Albert: "Ist schon toll, was man da sieht." Begleiterin Raffaela Grasl aus dem burgenländischen Schattendorf fuhr heuer erstmals auf den Heldenplatz.
Nach Zählung des Heeres haben in den vergangenen Tagen rund 650.000 Menschen die Heeresschau besucht, die meisten davon natürlich am
Nationalfeiertag.
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