Muzicant: Beschneidungsverbot "wie Schoah"

Ein Mann in einem hellen Hemd stützt seinen Kopf mit der Hand.
Der Ehrenpräsident der Israelischen Kultusgemeinde hat ein mögliches Verbot von Beschneidungen mit der Vernichtung der Juden gleichgestellt.

Die Diskussion um ein Beschneidungsverbot wird auch in Österreich immer schärfer. Einen sehr drastischen Vergleich hat Ariel Muzicant, Ehrenpräsident der Israelischen Kultusgemeinde (IKG), gezogen.

In der Kleinen Zeitung (Donnerstagsausgabe) stellte er ein mögliches Verbot mit der Vernichtung der Juden gleich. Ein solches "wäre dem Versuch einer neuerlichen Schoah, einer Vernichtung des jüdischen Volkes, gleichzusetzen - nur diesmal mit geistigen Mitteln", wird er zitiert. Beschneidung sei, wie das Verbot von Schweinefleisch, ein wichtige Regel im Judentum, so Muzicant.

Der aktuelle Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, sehe die rechtliche Lage in Österreich allerdings als geklärt und Beschneidungen als gesichert an, berichtet die Kleine Zeitung.

Angefangen hat die Debatte mit einem Kleinkind in Deutschland, welches nach seiner Beschneidung mit Nachblutungen in die Notaufnahme kam. In Folge urteilte das Landgericht Köln, dass religiös motivierte Beschneidungen eine strafbare Körperverletzung seien.
Es folgte eine Diskussion, die nun auch in Österreich angekommen ist: Mehr zu der Debatte können Sie hier nachlesen.

Kommentare