Mutig: Spindelegger rät den Briten, den Euro einzuführen

Mutig: Spindelegger rät den Briten, den Euro einzuführen
Spindelegger machte diese Woche den Auftakt zum neuen Europa-Schwerpunkt der ÖVP mit einem Vortrag an der renommierten London School of Economics.

Das Wetter freundlich, die Zeitungs-Schlagzeilen deprimierend. "Kernschmelze in Italien", "Blick in den Abgrund" brüllt die Boulevardpresse, als Vizekanzler Michael Spindelegger am Donnerstag in der britischen Hauptstadt landet.

Europa-Minister Spindelegger hat bisher alle Debatten über eine EU-Vertragsänderung abgebogen. Seine Partei hat er aus der Diskussion über eine neue Architektur der EU weitgehend heraus gehalten. Das soll sich nun ändern. Spindelegger machte diese Woche den Auftakt zum neuen Europa-Schwerpunkt der ÖVP mit einem Vortrag an der renommierten London School of Economics.

Reformen

Vor einem vollen Hörsaal bekennt sich Spindelegger zu einer Vertragsänderung der EU, zu einer Weiterentwicklung in Richtung "Fiskal-Union, eventuell zu einer richtigen politischen Union".

Die österreichische Situation beschreibt Spindelegger wahrheitsgemäß: Beschäftigung und Wirtschaft sind erfreulich, aber Strukturreformen fehlen. Die Studenten interessieren sich für das Auseinanderdriften in der EU zwischen Eurozone und Nicht-Euro-Ländern.
Spindelegger sagt, es wäre optimal, wenn alle EU-Länder den Euro nehmen würden - "obwohl ich weiß, dass es hier und jetzt nicht gerade günstig ist, das zu sagen". Heiterkeit bei den Studenten. Tatsächlich ist die EU-Stimmung in Großbritannien durch die
Eurokrise auf einem Tiefpunkt. Die britische Regierung bemüht sich um Beruhigung. "Wir sind an einem stabilen Binnenmarkt und einem stabilen Euro interessiert", versichern die Minister William Hague (Außen) und David Lidington (Europa) bei der Unterredung mit Spindelegger.

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