Massive Schäden nach Unwettern

Erneut zogen Sonntagabend schwere Hagelgewitter mit orkanartigen Sturmböen und heftigen Regenschauern über Westösterreich. Zahlreiche Keller wurden in Tirol und Salzburg überflutet, umgestürzte Bäume blockierten Straßen, Autos und Dächer wurden schwer beschädigt.
Hobbymeteorologen berichteten auf www.uwz.at – der Homepage der Unwetterzentrale – von Hagelkugeln mit einem Durchmesser von bis zu sieben Zentimetern, die im Raum Wörgl vom Himmel schossen. "Die Hagelkörner waren riesig", bestätigte auch die Polizei. Sie durchschlugen die Windschutzscheiben zahlreicher Autos und verbeulten Karosserien. Verletzte waren bis Redaktionsschluss laut Exekutive keine gemeldet worden.
Bereits am Nachmittag hatten schnell aufziehende Unwetter mit orkanartigen Böen im Seengebiet von Salzburg und OÖ die Wasserrettung auf Trab gehalten. Zahlreiche Segler wurden vom Sturm überrascht, Boote kenterten reihenweise. "Wir mussten 17 Personen bergen, die sich in Seenot befanden", berichtet Gregor Rader von den Einsatzkräften am Attersee.
Straßen wurden vermurt und Keller überflutet, in
Saalfelden stand auch eine Tiefgarage unter Wasser. Die meisten Feuerwehreinsätze gab es im Pongau, aber auch der Pinzgau und der Tennengau waren betroffen, berichtete die Landesleitzentrale der Polizei. Insgesamt standen laut Landesfeuerwehrverband bei 57 Einsätzen zwölf Feuerwehren mit 304 Mann im Einsatz.
Wegen Verklausungen mussten die A10 bei Bischofshofen, die B99 bei Niedernfritz, die B166 bei Sonnberg und die B159 im Bereich Kreuzbergmaut vorübergehend gesperrt werden. In der Früh waren alle Straßen wieder weitgehend befahrbar.
Fallschirmspringer

Auch am Wallersee habe es laut Wasserretter Dieter Strohmeier mehrere Segler erwischt, ein Mann wurde verletzt, als er ins Wasser fiel.
Verletzt wurde auch ein Fallschirmspringer: Der 28-jährige Deutsche kam durch den starken Wind am Fuße des Salzburger Untersbergs in Schwierigkeiten. Er wurde mehrere Kilometer weit über die Salzach Richtung Gaisberg getragen, wo er zu landen versuchte. Plötzlich klappte sein Schirm zusammen und er stürzte auf eine Wiese. Der 28-Jährige wurde ins UKH Salzburg geflogen.
In NÖ löste eine Unwetterfront Sonntagabend ebenfalls viele Einsätze aus. Sturmböen schleuderten in Horn Holzpfosten von einem Gerüst, die darunter geparkte Autos beschädigten. Auch ein benachbartes Firmengebäude wurde teilweise abgedeckt. Bei Pernegg, Bezirk Horn, war die B4 wegen Murenabgänge erschwert passierbar. Und in Guntersdorf, Bezirk Hollabrunn, kappte ein Ast eine Stromleitung. Vorübergehend war die Bundesstraße gesperrt.
Bereits Samstagnacht war der Bezirk Liezen, Steiermark, am meisten von den Unwettern betroffen. Eine Mure hatte in Erlsberg die Straße verlegt. Einige Gehöfte waren kurzfristig von der Umwelt abgeschnitten. In Lassing wurde durch einen überfluteten Kanal die Landstraße überschwemmt.
Kommentare