"Man muss den Job im Blut haben"

"Man muss den Job im Blut haben"
Polizeischüler sind sich einig: Geld spielte bei ihrer Berufswahl keine Rolle.

Ich musste erst schwimmen lernen", erinnert sich Adrian Piotrowski, 27, an seinen Aufnahmetest zurück. Auch fürs Laufen musste der gebürtige Pole trainieren, um die Limits zu schaffen. Der Rest, wie das "gefürchtete" Deutschdiktat, war kein Problem.
Erst nach abgeschlossenem FH-Studium folgte Adrian seinem alten Wunsch, in den sicheren Staatsdienst zu treten: "Ich wollte aber keinen Bürojob, bei der Polizei hat man viel mit Menschen zu tun." Seit sieben Monaten büffelt er wie seine Klassenkameraden nun im Grundausbildungszentrum der Sicherheitsakademie in der Wiener Marokkanerkaserne neben polizeilichem Basiswissen Gesetzesparagrafen.

Keine Freude hatte die Mutter von Katarzyna Wiatr, 19, zunächst, als sie nach der Matura tatsächlich den Aufnahmetest schaffte. "Jetzt ist sie schon stolz", meint die Polizeischülerin mit polnischen Wurzeln. Dass Polizist nicht "einfach ein Job ist, dass wir viel Verantwortung zu tragen haben, das sollte man sich vor der Bewerbung gut überlegen." Menschen zu helfen, sei auch Motivation. Dass dabei vielleicht die Dienstwaffe verwendet wird, müsse einem bewusst sein.

"Man muss sich schon berufen fühlen, das im Blut haben", meint Kollege Slawomir Slowiak, 20. Den Maturanten, auch aus Polen stammend, lockten vor allem "die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten, die wir hier bekommen."

Kriminalbeamter zu werden, das könnte sich Aziz Cerit, 24, vorstellen: "Weil ich neben Deutsch auch Türkisch spreche." Die Werbekampagne hat bei dem Handelsschüler das Interesse an der Polizei geweckt. Der Aufnahmetest war "nicht leicht, aber mit etwas Vorbereitung gut machbar". Bald wird Aziz den ersten Praxisteil seiner Ausbildung in einer Polizeiinspektion absolvieren.

Über eines sind sich die vier Polizeischüler einig: Geld spielte bei ihrer Berufswahl keine Rolle. Als fertiger Polizist verdient man ab 2000 Euro plus Zulagen.

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