Länger gesund arbeiten

Länger gesund arbeiten
Das kränkelnde Pensions-System braucht mehr als einen Kuraufenthalt in Ischl.

Verkehrte Welt: Vor 40 Jahren lebten die Österreicher um zehn Jahre kürzer als jetzt. Sie gingen aber (mit 62,5 Jahren) um vier Jahre später in Pension als heute. Nun sucht die Regierung dringend Rezepte, um bald wieder auf den Stand der 70er-Jahre zu kommen. Es ist höchst erfreulich, dass wir uns - auch dank gestiegener Lebenserwartung - länger des Ruhestands erfreuen können. Aber die Vorverlegung des Pensionsantrittsalters um stolze vier Jahre gegenüber den goldenen 70ern ist auf Dauer nicht mehr leistbar. Allein die Anhebung des faktischen Pensionsalters (von derzeit rund 58 Jahren) um ein einziges Jahr spült eine Milliarde in die öffentlichen Haushalte. Im Umkehrschluss: Der Luxus des europaweit überdurchschnittlich frühen Abtrittsalters in die Rente kostet uns jährlich vier Milliarden Euro.

Die Regierung hat den Problembrocken weitergereicht, am Montag wollen die Sozialpartner ihre Ideen vorlegen. Was bisher über die Vorschläge durchsickerte, ist ein guter Anfang: Länger gesund arbeiten. Nach großem Wurf sieht das allerdings noch nicht aus. Austragungsort des Pensionsgipfels ist der kaiserliche Kurort Bad Ischl. Die Behandlungsmethoden von vorgestern werden für die Renten von morgen leider nicht mehr reichen.

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