Kurioser Verdacht: Katze an Wand gehängt

Es gibt Dinge, die gehen bei einem Richter gar nicht“, sagt Ullrich Leitner, der Vizepräsident des Oberlandesgerichts Graz. Dieses Ding gehört dazu: Einem Grazer Richter wird vorgeworfen, seine Katze ertränkt, an die Wand genagelt und danach Anzeige gegen Unbekannt erstattet zu haben.
Der Jurist soll behauptet haben, sein Leben sei in Gefahr. Es sei in seine Wohnung eingebrochen, sein Haustier getötet worden. Neben das Tier soll ein Foto von ihm gehängt worden sein. Die „Cobra“ übernahm seinen Personenschutz.
Die Kriminalpolizei stieß auf Ungereimtheiten und hegte bald den Verdacht, dass das Opfer Verdächtiger sein könnte. Als Motiv wird über eine Trennung von der Freundin oder einen Sorgerechtsstreit spekuliert: Durch die Inszenierung habe er den Verdacht auf die Ex-Freundin lenken wollen. Der Steirer bestreitet die Vorwürfe.
Suspendierung
Leitner bestätigt einen Bericht der Kleinen Zeitung, wonach der Richter vorläufig suspendiert worden ist. Laut Dienstgesetz sei dies möglich, wenn der Verdacht einer schweren Dienstverletzung vorliege oder die Wahrung des Ansehens in Gefahr sei. In dringenden Fällen wie diesem entscheidet der Präsident des Oberlandesgerichts.
Seit einer Woche ist der Verdächtige suspendiert. Laut Leitner habe er selbst Verständnis für diese Maßnahme gezeigt. Den möglichen strafrechtlichen Teil sollte die Staatsanwaltschaft Leoben untersuchen. Doch dort bat man wegen möglicher Befangenheitsgründe um eine Verlegung. Deshalb ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Linz.
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