Klimawandel: Österreich stark betroffen

Die notwendigen Umstellungen aufgrund der bereits stattfindenden und zukünftigen klimatischen Veränderungen werden in Österreich vermutlich "gewaltig" sein, so die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb von der Universität für Bodenkultur (Boku). Vor allem im alpinen Raum gehe der Klimawandel schneller von Statten gehe als im Großteil Europas. Ein weiteres Problemfeld sei der sehr trockene Osten Österreichs. Hier würde es in Zukunft vor allem darum gehen, wie man die landwirtschaftliche Produktion "unter wesentlich größerem Hitze- und Trockenheitsstress aufrechterhalten kann" und wie die Böden vor Erosion geschützt werden können.
Ein weiterer Punkt sei die Sicherheit in den alpinen Tälern. Durch das zunehmende Auftauen des Permafrostbodens und den Rückzug der Gletscher würde die Gefahr für Muren, Gerölllawinen und Überschwemmungen vermutlich wachsen. Das liege auch daran, dass in Zukunft in den alpinen Regionen wahrscheinlich mehr Regen als Schnee fallen werde. Dazu komme, dass möglicherweise geschwächte Wälder ihre Schutzfunktion vor Lawinen- und Murenabgängen nicht mehr ganz erfüllen könnten.
Beratung für Gemeinden
Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde letztes Jahr ein computergestütztes Bewertungsinstrument namens Saldo-Tool entwickelt. Das System soll Gemeinden dabei helfen, auf die Anpassung an veränderte klimatische Bedingungen zu reagieren. Es stelle fest "was den größten Nutzen für die gesamte Gemeinde - und zwar nicht nur wirtschaftlich - mit sich bringt", so Kromp-Kolb.
Eine Stelle bei der sich Gemeinden wissenschaftlich zu Fragen der Klimaanpassung beraten lassen könnten, sei gerade im Aufbau. Das 2011 gegründete Climate Change Center Austria (CCCA) soll in Zukunft einen Überblick darüber liefern, "wer zu welchem Thema mit Kompetenz etwas sagen kann", so die Wissenschafterin.
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