"Kein Interesse am Dialog mit Protestanten"

Als Bischof der evangelischen Kirche Österreichs hat
Michael Bünker die Papst-Messe in Erfurt verfolgt. Er sprach danach mit dem KURIER über ...
... das Treffen in Erfurt Es hat sich bewahrheitet, dass man keine allzu großen Erwartungen an dieses Treffen haben sollte, was die Inhalte betrifft. Man muss sich wohl damit zufriedengeben, dass es stattgefunden hat.
... den wichtigsten Eindruck Man hat deutlich gesehen, wie unterschiedlich diese Kirchen auch heute sind. Hier die evangelische Kirche, in der Frauen und Männer in gleicher Weise vertreten sind, wo geistliche und nicht geistliche Mitglieder neben- und miteinander gestalten. Dort die katholische Kirche mit ihrer strengen hierarchischen Verfassung mit und unter dem Papst.
... die Position des Papstes Unter seinem Vorgänger gab es ja große Fortschritte im Dialog der Kirchen. Einen solchen Schritt hätte ich mir auch diesmal erhofft. Dass er nicht stattgefunden hat, mag an der Persönlichkeit dieses Papstes liegen, aber auch an der Situation, in der die katholische Kirche ist. Man befindet sich ja vor allem außerhalb Europas in einer Konfrontation mit den charismatischen Kirchen (die Pfingstbewegung, Anm.). Und da setzt man eben wieder stärker auf die Bewahrung der eigenen Wurzeln und Traditionen. An einem echten Dialog, wie er dagegen für die Begegnung mit der evangelischen Kirche in Deutschland notwendig wäre, herrscht eigentlich kein Interesse, bestenfalls an einer freundlichen Begegnung.
... das Miteinander der Kirchen Es geht auf keinen Fall darum, die Unterschiede aufzugeben, schließlich ist ja das Leben und die ganze Welt voll von Vielfalt. Beide Kirchen sollten sich auf ihren wirklichen Charakter besinnen und so einander offen begegnen .
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