Kampf ums Siegespodest

Der Kunde ist in der Schule noch nicht König
Im Finale des Sparpakets geht es nur noch darum, wer als Verlierer dasteht.

Das Sparpaket ist fast fertig, jetzt beginnt der Kampf um die Köpfe der Wähler: Wer muss am meisten bluten, wer ist am besten davongekommen – und wem hat er das alles zu verdanken. Vor diesem Hintergrund hat nun ein Wettlauf um das erste und letzte Wort übers große Sparen eingesetzt. Der Kanzler wollte wieder als Schutzmantelmadonna der Senioren punkten und proklamierte: „Hände weg von den Kleinpensionen.“ Botschaft für die SP-Klientel: Faymann rettet die Rentner. Der Vizekanzler ließ zeitgleich wissen: „Die Frühpension von heute ist de facto Geschichte.“ Botschaft für die VP-Klientel: Spindelegger räumt mit der „Frühpensionitis“ auf.

Postwendend werfen beide einander Vorpreschen und Verbreiten von Halbwahrheiten vor. Die Eröffnungsrunde im Kampf um die „Deutungshoheit“ endet mit neuem Ärger und Misstrauen in der Koalition. Und Verwirrung im Publikum: Steht das Paket nun oder wackelt es wieder?

Fakt ist, dass längst vor dem Schlagabtausch paktiert war, dass es bei den vielen Kleinpensionisten unter 1000 Euro keine "Nulllohnrunde" geben wird. Fakt ist, dass erstmals Hürden gegen den Run in die Frühpension aufgestellt werden. Den Durchbruch bei den Pensionen ohne Theaterdonner gemeinsam zu zelebrieren – dafür hat es am Ballhausplatz einmal mehr nicht gereicht.

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