"Jeder kann zur Lösung beitragen"
KURIER: Wann ist Ihnen der Wegwerfwahn unserer Gesellschaft zum ersten Mal aufgefallen?
Valentin Thurn: Schon vor 30 Jahren - bei einer Fahrradtour mit einem Freund durch England ging uns eines Tages das Geld aus. Wir haben uns dann die verbleibenden neun Tage in London von dem Obst und Gemüse ernährt, das ein Großmarkt aussortierte - den Tipp hatte ich von einem Obdachlosen bekommen, der in den Docks lebte, wo wir unser Zelt aufgeschlagen hatten.
Was macht das Thema dieser Dokumentation so besonders?
Es ist ja irgendwie jeder beteiligt und daher kann auch jeder etwas zur Lösung beitragen. Der Zuschauer steht also nicht einfach nur hilflos vor einer festgefügten Gegebenheit. Sondern er kann sie verändern, und zwar ohne Verlust an seiner Lebensqualität. Ich habe festgestellt, dass alle sehr nachdenklich werden, beispielsweise in unserem Filmteam. Auch mein eigenes Einkaufsverhalten ist anders geworden.
Welche Reaktionen und Auswirkungen hat der Film nach sich gezogen?
Es gibt zahlreiche Anfragen nach einer Zusammenarbeit, das ist ganz erstaunlich. Viele Organisationen möchten den Film zeigen. Auch die Kirchen tun viel zum Thema Bewahrung der Schöpfung und Gerechtigkeit in der Welt. Sie können den Film beispielsweise zum Erntedankfest oder zur Fastenzeit einsetzen.
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