"Jede Hilfe bekommen, die nötig war"

"Jede Hilfe bekommen, die nötig war"
Oskar Deutsch ist Organisator der European Maccabi Games.

Oskar Deutsch, 48, hat einiges für den jüdischen Sport getan: Der Geschäftsführer von Alvorada Kaffee hat in Wien den SC Maccabi mitgegründet. Aber die European Maccabi Games sind auch für ihn als Organisator eine Aufgabe in einer neuen Größenordnung.

KURIER: Sie reden von "Normalisierung" durch die Spiele - was meinen Sie damit?
Oskar Deutsch:
Ich würde es einen Schritt in Richtung Normalisierung nennen. 2000 Juden kommen hier her. Um sich die Stadt anzuschauen und Sport zu treiben. Und nicht um zu recherchieren, was mit ihren Angehörigen passiert ist. Die Politik versteht, dass das wichtig ist.

Der Bürgermeister hat Sie von Beginn an unterstützt?

Seit wir ihn 2008 informiert haben, dass wir die Spiele bekommen könnten. Michael Häupl hat sich im positiven Sinne eingemischt, uns zur Kandidatur ermuntert. Wir haben jede Hilfe bekommen, die nötig war. Glauben Sie mir: Da war einiges notwendig.

Auch in Sicherheitsfragen?
Die Spiele müssen sehr geschützt werden, weil sie eine jüdische Veranstaltung sind. Aber bei großen Sportevents, wo auch immer, braucht es immer viel Polizeiaufgebot.

Die Wiener Kultusgemeinde hat 7500 Mitglieder. Wie schwer ist es für so eine kleine Gemeinde, so ein Ereignis zu stemmen?
Der Präsident von Maccabi Deutschland hat mir gesagt, er würde sich die Arbeit nie antun. In Summe sind 600 Leute hier tätig. Rechnet man Kinder und Ältere weg, dann sind wir bei zirka 16 Prozent der jüdischen Bevölkerung, die hier mithelfen. Das ist doch einmalig.

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