Jackson-Prozess: Geschworene entscheiden

Jackson-Prozess: Geschworene entscheiden
Heute werden im Gerichtssaal in Los Angeles die Plädoyers von Staatsanwalt und Verteidigung erwartet.

Sechs Wochen sind vergangen, seit der Prozess gegen den ehemaligen Leibarzt von Popstar Michael Jackson begonnen hat. Conrad Murray wird vorgeworfen, dem Musiker am 25. Juni 2009 eine Überdosis des Narkosemittels Propofol verabreicht und ihn daraufhin vernachlässigt zu haben, als es bei Jackson zu einem Herzstillstand kam.

Die Version der Verteidiger Ed Chernoff und Michael Flanagan: Michael Jackson habe sich das Medikament selbst - mithilfe einer Injektion - verabreicht, weil er seine chronischen Schlafstörungen nicht im Griff gehabt hätte. Bereits in den Monaten vor seinem Tod habe der Pop-Star immer wieder Propofol zu sich genommen.

Belastende Zeugenaussagen

Jackson-Prozess: Geschworene entscheiden

In den vergangenen sechs Wochen wurden 49 medizinische Sachverständige, Sanitäter, Hausangestellte, Leibwächter, Freunde und Familienmitglieder Jacksons und Murrays in den Zeugenstand gerufen. Belastend waren vor allem die Aussagen eines Leibwächters, der in den Stunden von Jacksons Tod anwesend war. Er erzählte etwa, dass er für Murray Beweismittel aus dem Schlafzimmer schaffen musste.

Urteil am Freitag

Murray, der monatlich 150.000 Dollar (110.000 Euro) für seine Tätigkeit bei Jackson kassierte, wollte selbst nicht aussagen. Für Donnerstag wurden die abschließenden Plädoyers von Staatsanwalt David Walgren sowie der Verteidigung erwartet. Sie werden üblicherweise im Fernsehen live übertragen. Spätabends am Donnerstag sollten sich dann die zwölf Geschworenen zur Beratung zurückziehen.

Das Urteil wird Richter Michael Pastor im Superior Court von Los Angeles aller Voraussicht nach am Freitag fällen. Sollte Conrad Murray der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen werden, dann erwarten den Arzt maximal vier Jahre Haft.

Kommentare