Jackson: Ermittlerin gibt Schlamperei zu

Im Mordprozess gegen den Leibarzt des verstorbenen Popstars Michael Jackson hat jetzt eine Tatortermittlerin schwere Fehler eingeräumt.

Dem CSI auf der Spur: Die Verteidigung von Michael Jacksons Leibarzt hat am Donnerstag eine Mitarbeiterin der Gerichtsmedizin hart ins Kreuzverhör genommen - aus gutem Grund, wie sich herausgestellt hat. Die Ermittlerin Elissa Fleak, die nach Jacksons Tod in dessen Schlafzimmer Beweismittel einsammelte, räumte vor Gericht ein, dabei Fehler begangen zu haben. Fleak ließ Fingerabdrücke zurück und versäumte es, den Inhalt einer Flasche am Bett des Sängers auf Medikamentenspuren zu testen.

Der Herzspezialist Conrad Murray ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Laut Anklage hatte er dem Popstar starke Schlaf- und Narkosemittel gegeben, die im Juni 2009 zum Tod des Sängers führten. Die Verteidigung will beweisen, dass der an Schlaflosigkeit leidende Jackson ohne Wissen seines Arztes selbst zu dem Narkosemittel Propofol und einer Handvoll Beruhigungspillen griff.

Das Verfahren in Los Angeles läuft schon zwei Wochen. Im Falle eines Schuldspruchs muss Murray mit vier Jahren Haft rechnen.

Dutzende Arzneiflaschen

Der Gerichtsmediziner Dan Anderson sagte am achten Prozesstag aus, dass in Jacksons Körper Spuren zahlreicher Medikamente gefunden wurden, darunter Propofol. Vor den Augen der Juroren hatten die Staatsanwälte am Mittwoch Dutzende Arzneiflaschen und medizinische Behälter aufgestapelt, die die Ermittler in Jacksons Schlafzimmer entdeckt hatten.

Jacksons verzerrte Stimme im Gerichtssaal

Den Geschworenen ist außerdem die verzerrte, stammelnde Stimme des Sängers vorgespielt worden. Im Gericht von Los Angeles ließ die Anklage am Mittwoch ein Gespräch laufen, das Conrad Murray mit seinem Patienten rund sechs Wochen vor dessen Tod im Juni 2009 aufgezeichnet hatte. Jacksons schwache Stimme ist kaum zu verstehen. Die Staatsanwaltschaft legte nahe, dass er unter dem Einfluss starker Medikamente stand.

Der Popstar spricht in der Aufnahme über seine geplanten Konzerte, seine Kinder und die eigene Kindheit. "Ich liebe sie, weil ich keine eigene Kindheit hatte", stammelt der Sänger in abgehackten Sätzen. Er könne den Schmerz seiner Kinder fühlen.

Kommentare