Iran: USA warnen vor Angriff

Iran: USA warnen vor Angriff
Nach tagelangem Säbelrasseln durch Israel warnte der US-Verteidigungsminister vor einem Iran-Angriff. Washington soll dennoch Bomben in die Region liefern.

Offenbar wurde den USA in den vergangenen Tagen zu laut über einen Krieg gegen die Islamische Republik nachgedacht: US-Verteidigungsminister Leon Pannetta hat vor einem Militärangriff auf die iranischen Atomanlagen gewarnt. Ein Angriff könnte nicht nur sein Ziel verfehlen, den Iran von seinen Plänen abzubringen, sondern auch "schwere Folgen" für die Region und die dort stationierten US-Truppen haben, sagte Panetta am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Ein solcher Angriff würde das iranische Atomprogramm nur um drei Jahre zurückwerfen. Es dürfe nur ein "letztes Mittel" sein, sagte Panetta und rief die internationale Gemeinschaft zu härteren Sanktionen gegen Teheran auf.

Säbelrasseln

Israels Regierung hatte vergangene Woche öffentlich über einen Militärschlag gegen den Iran diskutiert. Am Dienstag veröffentlichte die Internationale Atombehörde IAEA einen Bericht zum Iran. Demnach gibt es "glaubwürdige" Hinweise, dass der Iran an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet und dazu bereits Tests einzelner Komponenten vorgenommen hat.

Die USA und mehrere EU-Länder forderten daraufhin verschärfte Sanktionen gegen Teheran, die beiden UN-Vetomächte Russland und China lehnten dies jedoch ab. Irans religiöser Führer Ayatollah Ali Khamenei warnte am Donnerstag, der Iran werde "mit aller Kraft" auf militärische Angriffe oder Drohungen seitens der USA und Israels reagieren.

Angeblich US-Bomben für Nachbarländer

Iran: USA warnen vor Angriff

Die aktuelle Warnung Pannettas bedeutet offensichtlich nicht, dass die USA einen Angriff auf den Iran ausschließen. Wie das Wall Street Journal berichtet, plant das Pentagon den Verkauf von Waffen an Nachbarländer, um eine regionale Koalition gegen den Iran zu stärken.

Konkret geht es dabei laut der Zeitung neben dem Verkauf von anderen Waffensystemen vor allem um die Lieferung von 4900 speziellen Bomben an die Vereinigten Arabischen Emirate: Sogenannter JDAMs ("Joint Direct Attack Munition") des Herstellers Boeing. Dabei handelt es sich um bunkerbrechende Bomben, die besonders geeignet sind, unterirdische Bauwerke wie Bunker und Tunnel von der Luft aus anzugreifen. Der Westen geht davon aus, dass der Iran sein Atomprogramm in genau solchen Anlagen vorantreibt.

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