Ins Out manövriert

Ins Out manövriert
Durch sein Image-Tief ist Darabos selbst das größte Hindernis fürs Berufsheer.

Die SPÖ hatte eine Mission für Norbert Darabos: Er sollte den Weg für das Berufsheer freikämpfen. Heute ist er selbst das große Hindernis auf diesem Weg. Seit fast einem Jahr überlagern seine Imagewerte und sein groteskes Match mit General Entacher die Debatte, in der Sache bewegt sich nichts. Die öffentliche Meinung tänzelt zwischen Abschaffung und Beibehaltung hin und her; für SPÖ und ÖVP ist das Thema zum innerkoalitionären Notfallprogramm geworden: Will man den anderen ärgern, holt man es aus der Schublade. Ist man wieder lieb zueinander, steckt man es wieder weg.

Politische Paradoxie: Darabos ist mit seinem schwachen Standing nach dem Entacher-Streit aber nicht mehr in der Lage, echte Verhandlungen über die Wehrpflicht zu führen - seine persönliche Misere erschwert jeden Fortschritt. Die ÖVP ist zu kaltschnäuzig, um sich mit dem derart angeschlagenen Minister auf Deals einzulassen. Sie bohrt lieber genüsslich in dessen Wunden und freut sich über das geschwächte Gegenüber.
Das heißt: Will die SPÖ einen Ausweg im Wehrpflicht-Streit finden, muss sie einen Ausweg für Darabos finden. Das ist ihm seine Partei auch schuldig. Deren Spitze war es ja, die ihn mit ihrer Volte vor der Wien-Wahl auf die Mission geschickt hat, die er jetzt selbst blockiert.

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