UNO-Generalversammlung: „Wir müssen eine neue Beziehung zu Afrika finden“

UNO-Generalversammlung: „Wir müssen eine neue Beziehung zu Afrika finden“
Österreichs Staatsspitze traf den Präsidenten Kenias zum Auftakt der Gespräche mit afrikanischen Staatschefs.

Afrika – der unbekannte Kontinent, unterschätzt, auch gefürchtet, am liebsten ignoriert. Das ist nun vorbei.

Die österreichische Staatsspitze hat im Vorfeld der diesjährigen UNO-Generalversammlung mehrere Treffen mit afrikanischen Staatschefs vereinbart. Am Dienstag vormittags in New York trafen Bundespräsident Alexander van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz den Staatschef von Kenia, Uhuru Kenyatta. Kurz setzt auch deshalb auf Afrika, weil er als EU-Ratspräsident im Dezember in Wien einen EU-Afrika-Gipfel durchführen will.

„Wir müssen eine neue Beziehung zu Afrika finden, beide Kontinente sind sehr bunt.“ So Van der Bellen. Bei Kenias Kenyatta trifft das besonders zu. Er ist wohl einer der reichen Männer des Kontinents, sein Vater war der erste Präsident Kenias, der Clan versteht etwas von Wirtschaft, nicht zum eigenen Nachteil.

Größte Volkswirtschaft in Ostafrika

Der Zustand der kenianischen Demokratie war freilich schon viel besser. Aber die Regierungen kann sich niemand in Europa aussuchen, „der Vorteil Österreichs ist, dass wir keine koloniale Vergangenheit haben“, so der Bundespräsident. Jedenfalls wurden die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Zusammenarbeit noch nicht ausgeschöpft, sind sich Kanzler und Präsident einig.

Kenia ist die größte Volkswirtschaft Ostafrikas, und die dynamischste. Digitalisierung ist kein Fremdwort, ganz im Gegenteil gibt es da viele Start Ups. Freilich ist das Land auch vom Klimawandel betroffen, wie Kenyatta betont, auch hier hofft er auf Zusammenarbeit mit Europa, mit Kanada habe diese schon begonnen.

Der Präsident von Ghana, Akufo-Addo, sieht die Migration seiner Staatsbürger auf seine Weise: Als "Brain drain" von gut Ausgebildeten. Er betonte gegenüber Bundespräsident und Kanzler, dass er bereits mit Experten daran arbeite, diesen zu stoppen. Kurz lud beide Präsidenten zum EU-Afrika-Gipfel am 18. Dezember nach Wien. Dort solle über "Kooperation auf Augenhöhe" gesprochen werden.

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