Wien-Wahl: Staatsanwaltschaft prüft Spendenvorwürfe gegen Strache

Der ehemalige Leibwächter von Heinz-Christian Strache (Bild) wird nicht vor dem U-Ausschuss aussagen.
Unternehmer soll laut anonymer Anzeige Wahlkampfspende über 600.000 Euro an Schutzmaskenfirma überwiesen haben. Angeblich Beteiligte bestreiten Vorwürfe.

Die Staatsanwaltschaft Wien prüft einen Spendenvorwurf gegen Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Laut einer der APA vorliegenden anonymen Anzeige soll dieser einen Unternehmer dazu gebracht haben, ihm für den Wien-Wahlkampf 600.000 Euro bereitzustellen. Um eine Deklarierung als Spende zu vermeiden, soll der Betrag aber an einen Schutzmaskenhersteller geflossen sein. Sowohl Strache, als auch die Firmenleitung bestreiten dies. Der Spender will nun angeblich sein Geld zurück.

Strache soll bereits seit längerem mit dem Unternehmer befreundet sein und diesen im Sommer 2020 auf eine Wahlkampfspende angesprochen haben. Um einer Meldung an den Rechnungshof zu entgehen, habe er den Mann gebeten, den Betrag - es könnte sich auch um ein Darlehen handeln - auf das Konto der Maskenfirma zu überweisen, heißt es in der anonymen Anzeige. Strache selbst soll in das Unternehmen involviert sein und Honorare erhalten.

Staatsanwaltschaft prüft

Einen Zusammenhang gibt es laut der Anzeige auch mit jenem serbischen Vliesstoff-Hersteller, an dem Strache beteiligt ist. Die 600.000 Euro könnten direkt in dieses Engagement geflossen sein, wird in der Sachverhaltsdarstellung spekuliert. Der Unternehmer, der gespendet hatte, soll nun sein Geld zurückverlangen, da der Betrag nicht in den - letztlich erfolglosen - Wien-Wahlkampf geflossen ist.

In das Reich der Mythen verwies der Generalsekretär des Team HC, Christian Höbart, die in der Anzeige erhobenen Vorwürfe. In einer schriftlichen Stellungnahme nach Rücksprache mit Strache selbst hieß es gegenüber der APA: "Es gab zwischen dem Team HC Strache und diesem Herrn keine einzige wie auch immer geartete Vereinbarung und damit auch keinen Kreditvertrag." Auch der Geschäftsführer der heimischen Maskenfirma bestritt den in der Anzeige erhobenen Vorwurf.

Vonseiten der Staatsanwaltschaft bestätigte man jedenfalls das Einlangen der Sachverhaltsdarstellung. Diese werde derzeit geprüft, hieß es auf APA-Anfrage. Ob konkrete Ermittlungsschritte eingeleitet werden, der Fall an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft abgetreten, oder die Anzeige niedergelegt wird, ist derzeit offen.

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