Wehrpflicht: Entacher pfeift auf Pension

Edmund Entacher, Generalstabschef des Bundesheeres, hat bei seinem Jahresempfang im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien verkündet, nicht in Pension zu gehen, sondern für die Beibehaltung der Wehrpflicht zu werben, das berichtet Ö1.
Damit geht der Konflikt mit SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos in die nächste Runde: "Eigentlich wollte ich heute den Tag meines Pensionsantritts offiziell verkünden. Das sollte nämlich Ende November sein. Das wäre nicht mehr fern gewesen, wenn da nicht der 20. Jänner (Anm.: Volksbefragung über Wehrpflicht) dazwischen gekommen wäre. Daher bleibe ich auf der Kommandobrücke, mache meinem Gewissen folgend und auch auf dem Boden der Verfassung stehend vom Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch."
Rekrutierungsprobleme
Neben Budgetproblemen und der Angst vor dem "Leistungsverlust" ortet Entacher auch erhebliche Rekrutierungsprobleme für Miliz und für Auslandseinsätze, sollte die Wehrpflicht abgeschafft werden, berichtet Ö1 weiter. "Die bisherige Erfahrung zeigt die wenig ausgeprägte Bereitschaft der Politik, das Dienstrecht, das Besoldungsrecht oder das Pensionsrecht zu ändern, wie es für ein Berufsheer schon erforderlich erscheint. Ein künftiges Berufsheer bewirkt einen Überhang von etwa 8000 Personen, deren Abbau sich über einen Zeitraum von zehn bis 20 Jahren erstrecken würde. Die Wehrpflicht ist die verlässlichste Rekrutierungsbasis für unsere Berufskader und die Miliz."
Aber auch Entacher hält eine Wehrdienst-Reform für erforderlich.
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Hintergrund
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