Was wollt ihr eigentlich?

Der ORF zog am Freitag alle Register. Gut vier Stunden lang traten abwechselnd Kanzler, Vizekanzler, Finanzministerin, Sozial-und Wirtschaftsminister sowie die Klubobleute vor die Kameras. Einziges Thema des einmaligen Trommelfeuers: Der 26,5 Milliarden schwere Sparplan, der Österreich ein griechisches Schicksal ersparen soll. Die Info-Offensive des Staatsfunks erreichte allein via TV fast jeden zweiten Wähler.
Zwei Tage danach lieferte das renommierte OGM-Institut im Auftrag des KURIER das erste Urteil der Österreicher über das Sparpaket ab. Es fällt vernichtend aus. Die Regierung trommelt, es ist „fair“ und „sozial“. Die Wähler glauben überwiegend: Die Lasten sind nicht gerecht verteilt. Die Finanzministerin prophezeit: 2016 erreichen wir wieder ein Nulldefizit. Mehr als zwei Drittel der Österreicher sind überzeugt: Das Sparpaket wird nicht reichen. Noch vor 2016 kommt das nächste.
An mangelnder Information kann es nicht gelegen sein. Alle Medien des Landes haben vorab und danach umfassend berichtet. Das Urteil ist hausgemacht: Die Koalition huldigt dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Dem Sparpaket fehlt der rot-schwarze Faden – eine glaubwürdig bewegende Story. Es war nicht mehr als ein bemühter Anfang, ohne jede Vorwärtsperspektive. Wer weiter Halbheiten sät, wird weiter Wählerschelte ernten.
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