Warum dem Bundesheer die Piloten davonlaufen
Als hätte das Bundesheer nicht schon genug Probleme: Nun laufen dem Militär auch noch die Piloten davon. Auslöser sind neue Dienstverträge, die dem Nachwuchs massive finanzielle Verschlechterungen bringen und die Fliegerkarriere mit 53 Jahren verpflichtend beenden. "Damit sind wir gegenüber privaten Unternehmen kaum noch konkurrenzfähig. Dabei haben wir jetzt schon enorme Nachwuchsprobleme", klagt ein Offizier in den Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN).
Befristete Verträge, schlechte Bezahlung
Vor allem die neue Struktur der Dienstverträge schreckt potentielle Bewerber offensichtlich ab. Bis vor zwei Jahren starteten die Piloten ihre Karriere mit befristeten Verträgen - Offiziere zwölf Jahre, Unteroffiziere acht Jahre. Danach folgte der Umstieg auf ein unbefristetes Dienstverhältnis. Die neuen Verträge vereinheitlichen die Befristung auf zehn Jahre, verschlechtern das Gehalt deutlich und werden erneut mit einer Befristung fortgesetzt. Diese sieht vor, dass das Abheben mit den Flächenflugzeugen oder Hubschraubern verpflichtend mit 53 Jahren endet. Danach müsse zwar niemand das Heer verlassen, es gebe aber nur noch deutlich schlechter dotierte Jobs "am Boden" für die fliegerische Elite.
Kein Nachwuchs in Sicht
Als Konsequenz wird der Hubschrauber-Staffel alleine in den kommenden zwei Jahren acht Piloten abhandenkommen. Nachwuchs ist keiner in Sicht. Bei den Flugzeugen soll ebenfalls ein Exodus bevorstehen. Die Zahlen will der Chef des Kommandos Luftunterstützung (LuU), Brigadier Andreas Putz, zwar nicht bestätigen. Er macht sich allerdings große Sorgen um die Zukunft. " Wir brauchen dringend Piloten." Von den OÖN zu den Sorgen der Luftstreitkräfte befragt, signalisierte Heeresminister Hans Peter Doskozil Unterstützung: "Ich habe schon erfahren, dass es Probleme gibt. Dass wir viele Piloten verlieren, darf sicher nicht passieren.
Kommentare