Vorwürfe gegen neues Asyl-Bundesamt

Eine Schlange von Menschen wartet vor einem weißen Gebäude.
Computerpannen und Verzögerungen: Der Verein Asylkoordination ortet "chaotische Zustände".

Der Verein Asylkoordination ortet ein "Chaos" im neuen Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) und verweist in einer Aussendung auf "Computerpannen", die zu unabsehbaren Verzögerungen führen würden. Laut Obfrau Anny Knapp habe es seit dem Start des neuen Amts "wochenlang" technische Probleme mit der EDV gegeben. Sie befürchtet Verzögerungen, "deren Aufarbeitung Monate wenn nicht Jahre dauern könnte". Knapp berichtet auch von "chaotischen Zuständen", von 2.000 nicht erledigten Antragsformularen und weiteren 5.000 Schriftstücken, die nicht bearbeitet werden konnten. "Für die Probleme, die die KlientInnen durch diese Fehlplanungen in Kauf nehmen müssen, scheint sich niemand verantwortlich zu fühlen", kritisierte sie weiters.

Das BFA selbst räumte gegenüber der APA Ausfälle ein, diese konnten jedoch nach eigenen Angaben großteils schon behoben werden oder es werde noch an einer Optimierung gearbeitet. "Insgesamt besteht überhaupt kein Zweifel an der Funktionalität der neuen Behörde", hieß es jedoch. Ein technisches Problem wurde auch bei der Ausstellung von Reisedokumenten aufgrund einer Systemumstellung eingeräumt. Dieses konnte behoben werden. Man sei bemüht, die hier entstandenen Verzögerungen möglichst rasch aufzuholen.

Auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner räumte am Dienstag Probleme bei Einzelfällen ein und verwies darauf, dass im Zuge der Einrichtung des neuen Amts 25 Datenbanken zusammengefasst wurden. "Im Einzelfall hat es Probleme gegeben", so die Ressortchefin gegenüber Journalisten. Die Optimierung soll in wenigen Tagen fertig sein.

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