Vorarlberger Seniorenbund muss bis zu 200.000 Euro nachzahlen

Geldscheine, Symbolbild
Es gehe um Inserate, eine Lebensversicherung und Reisen. Einen Teil des Betrags habe der Seniorenbund bereits beglichen.

Der Seniorenbund ist nicht nur ein Verein, der Service und Kurse für die Mitglieder anbietet, sondern veranstaltet auch verschiedene Reisen - Es ging nach Andalusien, Thailand oder Südtirol. Seit 2012 habe er damit fast zwei Millionen Euro eingenommen. Versteuert wurde davon nichts, wie der "Standard" und der "ORF" berichten. Nun soll der Seniorenbund bis zu 200.000 Euro nachzahlen.

Selbstanzeige

Im Zuge einer Umstrukturierung habe man festgestellt, dass bei den Steuern etwas nicht in Ordnung sein könnte. Es folgten drei Selbstanzeigen, die im August 2022 beim Finanzamt eingingen. Das geht aus Akten des ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschusses hervor. Die Anzeigen betreffen eine Versicherungsprämie, für die keine Lohnsteuer und Kommunalsteuer abgeführt wurden (15.000 Euro) und Einnahmen aus Inseraten für das "Express"-Magazin (rund 50.000 Euro). Diese Beträge seien bereits beglichen worden, heißt es.

Noch offen ist der größte Betrag - Umsatz- und Körperschaftssteuern für die Einnahmen aus den Reisen. Dabei geht es um 131.000 Euro Umsatzsteuer und 3.000 Euro Körperschaftssteuer. "Bei den Gruppenreisen sind wir davon ausgegangen, dass wir als gemeinnütziger Verein keine Körperschafts- und Umsatzsteuer zahlen müssen. Wir haben Beschwerde eingelegt und schauen, was dabei rauskommt", sagte Obmann Werner Huber. Der Seniorenbund beantragt mit dem Verweis auf Gemeinnützigkeit, dass das Reisegeschäft nicht mehr versteuert werden muss.

Parallelen zum Wirtschaftsbund

Eine Versicherungsprämie und Inserateneinnahmen haben auch bei der Wirtschaftsbund-Affäre eine Rolle gespielt.  Allerdings hat der Seniorenbund Selbstanzeige erstattet, ohne dass eine Steuerprüfung gelaufen ist.

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