Vilimsky soll mit Steuergeld Plagiat-Studie finanziert haben

Harald Vilimsky sieht in Studie von Parteifreund kein Qualitätsproblem.
Studie über nationalistische Kräfte in Europa wurde von Wendelin Mölzers Firma verfasst.

EU-Spitzenkandidat und FPÖ-Delegationsleiter Harald Vilimsky steht in der Kritik, weil er mit Steuergeld eine vorwiegend abgeschriebene Studie in Auftrag gegeben haben soll. Die bisher unbekannte Summe floss laut dem Standard aus dem Budget der FPÖ-Fraktion. Auftragnehmer war die „Edition K3 - Gesellschaft für sozialpolitische Studien Verlags- und Beratungs-GmbH“. Hinter dieser stehen der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Wendelin Mölzer - Sohn von FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer - und einer dessen Brüder.

Der Name der Studie lautet "Europas rechtsdemokratische und patriotische Bewegungen". Recherchen von Standard und Stoppt die Rechten hätten gezeigt, dass ganze Absätze in dem mehr als 200 Seiten langen Papier von kurier.at, orf.at, Wikipedia und Nachrichtenagenturen kopiert wurden. Bezeichnenderweise ist die Studie nicht mehr auf der FPÖ-Website abrufbar. Wie viel sie gekostet hat, wollte Vilimsky bisher nicht sagen.

Vilimsky soll mit Steuergeld Plagiat-Studie finanziert haben

Ein im April 2016 veröffentlichter Artikel auf kurier.at über die deutsche AfD und ein K3-Textauszug.

Vilimsky verteidigte sich: Die Studie kein Plagiat, da "ohne den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit manche Bereiche aus Internetdiensten, aber auch frei zugängliche Texte übernommen wurden". Weder bestehe ein Anspruch auf Wissenschaftlichkeit noch sei eine explizite Autorenschaft.

Studie von K3

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