Uni-Studentinnen fühlen sich benachteiligt

Ein voll besetzter Hörsaal mit Studierenden während einer Vorlesung.
Frauen studieren schneller und erfolgreicher, sind aber auch unzufriedener.

54 Prozent der Studenten an Österreichs Universitäten und Fachhochschulen sind Frauen. Wie eine aktuelle Studie des IHS zeigt, wenden Studentinnen mehr Zeit für ihr Studium auf, studieren schneller, absolvieren häufiger einen Auslandsaufenthalt und erreichen öfter einen Abschluss als ihre männlichen Kommilitonen. Das ergab eine Auswertung von 44.000 Online-Fragebögen.

Trotz des besseren Studienfortschritts weisen Frauen eine geringere Studienzufriedenheit auf, sie klagen häufiger über Stress und psychische Probleme sowie Zeitverlust im Studium. Den Grund dafür sehen die Meinungsforscher in der Wahl der Studien: Frauen wählen viel häufiger „Massenfächer“, also Studien, die teils schwer überbelegt sind.

Daraus ergeben sich Probleme, die Männer und Frauen zwar gleich stark betreffen; „da Frauen diese Fächer häufiger studieren, sind sie aber häufiger betroffen“, so Studienautor Martin Unger.

Frauenstudien

In Pädagogik- und Lehramtsstudien liegt der Frauenanteil bei 74 Prozent, in den Geisteswissenschaften und den Kunststudien sind es 67. Umgekehrt sind nur 27 Prozent der Studenten in der Fächergruppe Ingenieurswesen/Herstellung/Baugewerbe Frauen, in den Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik sind es 35 Prozent. Dazu kommt, dass in etwa gleich viele Männer wie Frauen neben dem Studium arbeiten.

Allerdings verdienen Frauen weniger, pro Stunde um bis zu zehn Prozent. Im Monat sind das durchschnittlich 80 Euro. Als Grund dafür nennen die Studienautoren den Umstand, dass Frauen seltener Vollzeit oder in regulären Dienstverhältnissen beschäftigt sind. Die Folge:Häufigerer Verbleib in „Studentenjobs“ und weniger Praxis.

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