Schelling: Ein Minister, dem man vertraut
Ein beliebter Finanzminister? Das hat Österreich schon länger nicht gesehen – zuletzt gelang das Josef Pröll, davor konnte sich Karl-Heinz Grasser über Beliebtheitswerte freuen, die er heute vermutlich lang nicht mehr erreichen würde. Mit Hans Jörg Schelling hat die ÖVP aber nun nach einer längeren Durststrecke wieder einen Mann im Finanzministerium, der bei der Bevölkerung gut ankommt: Laut dem APA-OGM-Vertrauensindex, anhand dessen sich die Werte für die Finanzminister langfristig vergleichen lassen, ist der Wert für Schelling seit seinem Amtsantritt im Spätsommer des Vorjahres stets positiv ausgefallen.
Seit 2003 gibt es diese Umfrage, dabei wird der Saldo aus den abgefragten Stimmen von "habe Vertrauen/habe kein Vertrauen" gebildet. Im September 2014 stieg Schelling dabei gleich mit neun Pluspunkten ein, im November steigerte er sich auf 13, hielt im Dezember bei zwölf und landete Mitte März bei 15 Punkten – das Letzte Ergebnis erreichte Schelling gar noch vor der Einigung auf die Steuerreform.
Minusmann Spindelegger
Überhaupt nie in positiven Gefilden unterwegs war Maria Fekter (2011 bis 2013), die mit minus 26 Punkten im Februar 2012 auch den Allzeit-Tiefstand seit 2003 erzielte. Josef Pröll (2008 bis 2011) war hingegen nie im Minus und hält zudem den Positiv-Rekord von 41 Punkten (März 2009). Bei Karl-Heinz Grasser (2003 bis 2006) und Wilhelm Molterer (2007 bis 2008) fielen die Ergebnisse durchmischt aus – der „schönste Finanzminister aller Zeiten“ erreichte Spitzenwerte von 36 Punkten (beim erneuten Amtsantritt 2003) und ebenso Abgründe von minus 14 Punkten.
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