Umfrage: Österreich gespalten in Frage nach EU-Reaktion auf Russland

Österreich ist in der Frage nach der Reaktion der Europäischen Union auf die russische Invasion in der Ukraine gespalten. Während sich rund 50 Prozent der Befragten grundsätzlich zufrieden zeigten, waren 46 Prozent anderer Meinung. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Eurobaromter-Umfrage im Auftrag der EU-Kommission hervor. Damit liegt Österreich nur knapp unter dem EU-Schnitt, wo sich 57 Prozent zufrieden und 34 nicht zufrieden zeigten.
Besonders hoch war die Zufriedenheit unter anderem in Polen, Portugal (beide 78 Prozent), Dänemark (76), Finnland (74) und Schweden (71). Das Gegenteil war in Griechenland (59 Prozent unzufrieden), Estland (54) und Tschechien (47) der Fall.
43 Prozent der Österreicher befürchten steigende Inflation
In Österreich fürchteten unterdessen 43 Prozent der Befragten (EU-Durchschnitt: 36 Prozent) eine steigende Inflation und erhöhte Preise als Folge des Ukraine-Kriegs, 34 Prozent (EU: 36) eine große Wirtschaftskrise und 31 Prozent (EU: 24) Versorgungsprobleme im Energie- und Lebensmittelbereich. 81 Prozent der hierzulande Befragten gaben an, der Krieg in der Ukraine habe "ernsthafte" wirtschaftliche Folgen für die Wirtschaft des Landes. 59 Prozent waren der Meinung, auch "ernsthafte" finanzielle Konsequenzen persönlich tragen zu müssen. Im EU-Durchschnitt lagen die Werte bei 88 bzw. 62 Prozent.
Als größte Herausforderungen der Europäischen Union bezeichneten die befragten Österreicher die steigende Inflation und Lebenskosten sowie die hohen Preise (36 Prozent/EU: 34). Danach folgten die Energieversorgung (35 Prozent/EU: 28) sowie der Klimawandel (23 Prozent/EU: 20).
39 Prozent vertrauen Bundesregierung
Das Vertrauen in die EU ist in Österreich allerdings nicht besonders groß. 44 Prozent der Befragten "neigten dazu, der EU zu trauen", während 50 Prozent dies nicht taten, hieß es in der Studie. Noch geringer ist das Vertrauen in die Bundesregierung: 39 Prozent der Befragten äußerten Vertrauen, 55 Prozent nicht. Generell hatten 35 Prozent der Befragten ein "positives" Bild der EU (EU: 47), ein "neutrales" hatten 37 Prozent (EU:36) und ein "negatives" 28 Prozent (EU: 16). Für die Umfrage wurden in Österreich im Zeitraum zwischen dem 17. Juni und 5. Juli 2022 1.006 Personen befragt, innerhalb der EU insgesamt 26.468 Personen.
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