Thomas Stelzer: Der neue starke Mann in Oberösterreich

Ein Mann mit Brille, Hemd und Krawatte gestikuliert mit den Händen.
Der 49-Jährige war schon lange als Kronprinz von Langzeithauptmann Pühringer gehandelt worden.
Ein Mann mit Brille, Hemd und Krawatte gestikuliert mit den Händen.

Nur noch über dem Wann stand bis zuletzt ein Fragezeichen. Das Wer war seit Jahren ein offenes Geheimnis.
Zwei Männer in Anzügen schütteln sich die Hände.

Schon im März 2014 hatte sich Landeshauptmann Pühringer Thomas Stelzer als seinen Stellvertreter gewünscht - dafür wurde extra die neue Position des ersten Stellvertreters geschaffen. Seit Oktober 2015 war der 49-jährige Stelzer Landeshauptmannstellvertreter und damit Oberösterreichischer Quasi-Kronprinz.
Drei Männer stehen an Rednerpulten vor einem Banner mit der Aufschrift „Zukunft Leben Oberösterreich“.

Doch seitdem hieß es demütig warten. Warten auf die Landtagswahl 2015, die Josef Pühringer noch einmal als Spitzenkandidat anführte. Warten auf den Abtritt des Langzeithauptmannes.
Ein Mann mit Brille und Anzug gestikuliert an einem Tisch sitzend.

Vorbereitet hat sich Stelzer darauf schon lange. Der studierte Jurist und zweifache Familienvater aus Linz kann auf eine lange Karriere in der ÖVP zurückblicken, war ab 1986 bereits in der Jungen ÖVP Oberösterreich aktiv und ab 1989 Mitglied des Landesparteivorstandes der JVP. 1991 zog er in den Linzer Gemeinderat ein, 1997 in den oberösterreichischen Landtag.
Eine Gruppe von vier Personen posiert für ein Foto bei einer Veranstaltung.

2001 wurde er Landesparteisekretär-Stellvertreter, 2003 Geschäftsführer ÖVP Oberösterreich, 2009 Klubobmann des ÖVP-Landtagsklubs und 2015 schließlich Landeshauptmann-Stellvertreter. Der nächste Schritt mutet in der Rückschau nur logisch an: Landeshauptmann.
Ein Mann im Anzug und eine Frau sitzen an einem Tisch in einem Café.

Auf Bundesebene ist Stelzer noch blass geblieben. Auf der Homepage der oberösterreichischen Landesregierung sind als persönliche Interessen Lesen, Skifahren und Musik angegeben.
Bild: Mit seinem Pendant aus Niederösterreich, der designierten Pröll-Nachfolgerin Johanna Mikl-Leitner
Ein Mann mit Brille und Hemd mit Krawatte sitzt in einem Sessel.

Zuletzt hatte er sich jedoch auch in der Kopftuchdebatte zu Wort gemeldet. In einer Aussendung von Anfang Jänner bewertete er die Forderung von Integrationsminister Sebastian Kurz nach einem Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst als "grundsätzlich positiv" und forderte eine "unaufgeregte Diskussion".
Eine formelle Gruppenaufnahme von neun Männern in Anzügen.

Die Maßnahme könne positive Auswirkungen auf die Integration haben, so Stelzer. Als Bildungsreferent des Landes Oberösterreich machte er sich zuletzt auch für die Schulautonomie stark.
Bild: Die aktuelle oberösterreichische Landesregierung.

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