Ob das auch im Sinne von Landeshauptmann Wilfried Haslauer und seiner ÖVP ist, beantwortet Svazek so: „Ich glaube, die ÖVP wird ganz schnell katholisch werden, wenn es mit niemand anderem mehr geht.“ Laut Svazek würde es die ÖVP mit Grünen, Neos oder auch einer „momentan extrem taumelnden Sozialdemokratie“ billiger bekommen. „Mit uns werden die Verhandlungen wahrscheinlich zäher, wir werden sicherlich nicht so schnell nachgeben wie alle anderen Parteien.“
Dass eine schwarz-blaue Landesregierung in Salzburg ähnlich wie in Niederösterreich für sehr viel negative Begleitmusik – vor allem im Kunstbereich – sorgen würde, glaubt sie nicht: „Diese Aufregung habe ich nur bedingt verstanden, weil es gibt ja daneben Oberösterreich, das seit bald zehn Jahren schwarz-blau regiert wird. Und das funktioniert sehr gut. Dort gibt es keine Aufregung, auch nicht unter den Künstlern.“ Außerdem decke die neue Regierungskoalition in St. Pölten über 60 Prozent der Wählerschaft ab.
Ähnlich wie in Niederösterreich wird auch in Salzburg die Aufarbeitung der Corona-Zeit bei Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ ein Thema sein. Svazek: „Die ÖVP heftet sich derzeit ja auch auf die Fahnen, dass man Versöhnung möchte. Die passiert halt nicht von selber.“ Deswegen müsse man nach der Wahl einen Weg finden, wie Gräben aus der Corona-Zeit wieder geschlossen werden können.
Salzburg habe den Vorteil, dass man sich in Niederösterreich anschauen könne, ob und wie ein Corona-Fonds funktioniert. Dass sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer vorerst gegen eine solche Einrichtung ausgesprochen hat, irritiert sie wenig. „Beim Landeshauptmann nehmen wir unterschiedliche Signale wahr. Am Ende wird sich der Nebel wohl erst nach der Landtagswahl am 24. April lichten“, sagt Marlene Svazek.
Sie selbst will nach der Wahl in Salzburg bleiben, auch wenn sie immer als heiße FPÖ-Aktie für den Bund gilt. „Ich fühle mich in Salzburg sehr wohl. Ich war ja auch schon im Bund, als Nationalratsabgeordnete und als Generalsekretärin, und bin dann bewusst nach Salzburg zurückgegangen. Wenn es nach der Wahl wirklich um eine Verantwortung in der Landesregierung geht, dann werde ich diese natürlich selber wahrnehmen.“
Und wenn nicht? „Dann stelle ich mich dorthin, wo ich für die Partei am besten bin. Dann mache ich natürlich das, was Herbert Kickl für die Zukunft in der FPÖ vorsieht. Da werde ich mich auf alle Fälle fügen.“ Wobei eines für sie im Hinblick auf die Nationalratswahl im kommenden Jahr klar ist: Sollte die FPÖ die Nummer eins werden, dann soll Herbert Kickl auch Bundeskanzler werden.
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