Strugl-Abgang: Thermenholding-Chef Achleitner folgt

Strugl-Abgang: Thermenholding-Chef Achleitner folgt
Nach Strugls Abgang wird der Chef der Oö. Thermenholding Markus Achleitner dessen Standort-Ressort übernehmen.

Nach dem Abgang des oö. Landeshauptmannstellvertreters Michael Strugl (ÖVP), der in den Verbund-Vorstand wechselt, wird der Chef der Oö. Thermenholding Markus Achleitner dessen Standort-Ressort übernehmen - aber nicht gleich. Er soll erst im Dezember angelobt werden, bis dahin bleibt Strugl in der Landesregierung.

Achleitner soll Strugls Agenden zur Gänze übernehmen - mit einer Ausnahme: Die Finanzen wird LH Thomas Stelzer ganz allein verantworten. Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander soll Landeshauptmann-Stellvertreterin werden. Das teilte Stelzer am Donnerstag nach der Sitzung des Landesparteivorstand mit.

Als Chef der Oberösterreichischen Thermenholding leitete er bisher einen Landesbetrieb mit rund 850 Mitarbeitern. Nun wagt der - vom früheren Landeshauptmann Josef Pühringer einst augenzwinkernd als "oberster Bademeister des Landes" titulierte - Polit-Neuling den Sprung ins kalte Wasser.

Bisher nicht politisch aktiv

In vielem ist Achleitner das Gegenteil seines Vorgängers: Während der als glänzender Stratege geltende, aber oft etwas ernst und distanziert wirkende Strugl eine Parteikarriere als Pressereferent, Partei- und Wahlkampfmanager, Landtagsabgeordneter, Klubobmann, Landesregierungsmitglied hingegelegt hat, war sein Nachfolger politisch bisher nicht aktiv. Der umgängliche Spross einer Wirtsfamilie, der ein Faible für Marschmusik hat, ist zwar ÖVP-Mitglied und im Wirtschaftsbund aktiv, ein politisches Amt hat er aber nie bekleidet.

Der in Grieskirchen geborene Achleitner, der schon früh im Gasthaus seiner Eltern mithalf, hat das Wirtsgen offenbar mitbekommen und entschied sich bald, ebenfalls in der Branche sein Glück zu suchen. Er absolvierte an der Salzburger Tourismusschule Klessheim eine Ausbildung zum Tourismusmanager - Abschlussprüfung zum Koch und Kellner inklusive, wurde rasch Hoteldirektor in Pörtschach am Wörthersee, später baute er die Gasthausbrauerei Gerstl-Bräu in Wels mit auf.

1997 wechselte Achleitner in die Eurotherme Bad Schallerbach, die er erfolgreich weiter ausbaute. 2006 stieg er dann zum Geschäftsführer der Thermenholding auf, zu der neben Bad Schallerbach auch die Thermen in Bad Ischl und Bad Hall gehören. Mit über 50 Mio. Euro Jahresumsatz ist die Thermenholding, die zu 100 Prozent im Eigentum des Landes beziehungsweise der Landesholding steht, nach Eigendefinition Oberösterreichs größter Tourismusbetrieb.

Gutes Verhältnis zu Hummer

Achleitner ist Präsident der "European Waterpark Association" und stellvertretender Obmann der Sparte Gesundheitsbetriebe in der oberösterreichischen Wirtschaftskammer. Ihm wird ein gutes Verhältnis zu Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer nachgesagt, was angesichts der eher überschaubaren Hausmacht des "Neuen" in der ÖVP sicher kein Nachteil ist.

Achleiters Leidenschaft gehört der (Blas)musik - auch wenn er selbst Schlagzeuger ist. Sogar seinen Präsenzdienst leistete er bei der Militärmusik ab. Heute ist er Obmann der Trachtenkapelle Neukirchen bei Lambach. Zum 125. Geburtstag des Musikvereins komponierte er den Marsch "Hoch Österreich", der vor zwei Jahren sogar beim Ball der Oberösterreicher in Wien gespielt wurde. Weitere Hobbys des Neo-Landesrats sind Reisen und Lesen. Achleitner ist verheiratet und hat zwei Söhne - einer ist bereits erwachsen, der andere im Teenageralter.

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