Liste-Pilz-Chefin Maria Stern: "Ich bin definitiv links"

Die neue Chefin der Liste Pilz über die schwierige Machtaufteilung in der Partei und die Rehabilitation von Peter Pilz.

Formal ist die Übergabe an der Spitze der Liste Pilz abgeschlossen, Maria Stern hat das Zepter von Gründer Peter Pilz übernommen. Praktisch muss sich freilich erst zeigen, wie das Konstrukt aus Parteichefin, den zwei Klubobleuten Bruno Rossmann und Wolfgang Zinggl sowie dem nunmehrigen einfachen Abgeordneten Pilz funktionieren wird.

Zumal letzterer zur Zeit auch noch ein „Manifest“ verfasst, das als inhaltlicher Kompass fungieren soll. Nicht als Parteiprogramm wohlgemerkt, ein solches wolle man auch künftig „auf keinen Fall“, betont Stern.

Struktur vs. Inhalt

Warum dieses Manifest nicht die neue Chefin schreibt? Man wolle „arbeitsteilig arbeiten“, erklärt Stern. Sie kümmere sich mehr um die Struktur, Pilz mehr um die Inhalte. Konflikte scheinen in dieser Konstellation vorprogrammiert, auch wenn Alt-Chef und Neu-Chefin das von sich weisen.

Nicht zuletzt, weil – zumindest bei der Übergabe-Pressekonferenz – der einfache Abgeordnete noch deutlich mehr redete und gefragt wurde als die Parteichefin.

Offen bleibt so: Wird sich das je ändern? Stern tritt wie Neo-Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger in politisch und rheotorisch große Fußstapfen. Sowohl Peter Pilz’ als auch Matthias Strolz’ Bissigkeit und Redekünste sind unbestritten. Ihre pinke Kollegin hat jedoch den Vorteil, dass ihr Vorgänger Strolz nach der Sommerpause alle Ämter bei den Neos zurücklegen wird. Der einfache Abgeordnete Pilz verbleibt hingegen auf der parlamentarischen Bühne. Wie auch Rossmann und Zinggl.

Warum eigentlich, Frau Stern?

Maria Stern über die Zukunft der Liste Pilz im Gespräch mit KURIER-Innenpolitik-Chef Josef Votzi:

"Warum eigentlich, Frau Stern?"

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