SPÖ: Kommt nun ein Sonderparteitag?

SPÖ-PRÄSIDIUM NACH NR-WAHL: BURES / RENDI-WAGNER / DEUTSCH
Wie Parteichefin Pamela Rendi-Wagner nun wieder Ruhe in die Partei bringen will.

„Die Stimmung ist wie vor dem 1. Mai. Allerdings vor jenem aus dem Jahr 2016, als zum ersten Mal in der Geschichte ein Bundesparteichef auf dem Rathausplatz ausgepfiffen wurde.“ Wer sich in diesen Tagen nach der Gemütslage in der SPÖ-Parteizentrale erkundigt, bekommt von Mitarbeitern Antworten wie diese.

Schockstarre

Die SPÖ ist in Schockstarre. Und wie es Ausnahmezustände an sich haben, schwirren allerhand Gerüchte durch den Äther: Pamela Rendi-Wagner sei kurz vor der Ablöse, das Kommunikationsteam der SPÖ wäre grosso modo entlassen und Doris Bures bereite sich bereits auf die Übernahme der Partei vor.

An all dem, so ergaben KURIER-Recherchen, ist wenig bis gar nichts dran. Tatsächlich arbeitet Rendi-Wagner in Abstimmung mit der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures an einer Neuaufstellung; aber von großen personellen Änderungen ist vorerst nicht die Rede.

Parteireform

Wahr ist: Bis 22. Oktober sollen die Funktionen im neu konstituierten SPÖ-Parlamentsklub vergeben sein. Und nachdem die SPÖ Oberösterreich erklärt hat, intern auf eine Parteireform zu drängen, plädierte am Donnerstag auch der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer für einen Gründungs- bzw. Sonderparteitag.

Donnerstagabend entschied sich das Schicksal einer der prononciertesten internen Kritikerinnen, nämlich von Julia Herr. Nachdem durch die Wahlkarten-Stimmen ein Mandat der SPÖ in Wien verloren ging, der SPÖ aber insgesamt blieb, kommt Herr über die Bundesliste zum Zug. Damit verpasst die Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, Barbara Teiber, den Wechsel in den Nationalrat.

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