Spenden-Vergleich: VdB bekam deutlich mehr Kleinbeträge als ÖVP

Van der Bellens Team verwahrt sich gegen Vergleich, den die ÖVP zwischen Wahlkampf 2017 und Kampagne des Präsidenten zieht.

Am vergangenen Freitag gab ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer bekannt, dass die Volkspartei im Wahljahr 2017 fast drei Mio. Euro an Spenden, mehr als bisher bekannt, eingenommen habe.

ÖVP-Chef Sebastian Kurz betonte daraufhin am Sonntag in der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir", dass auch Alexander Van der Bellen in seinem Präsidentschaftswahlkampf damals rund drei Mio. Euro an Spenden lukriert hat. "Es gibt immer nur Aufregung, wenn die Volkspartei unterstützt wird", beschwerte sich Kurz.

Großspender vs. Kleinspender

Die APA schlüsselte daher nun die Spenden-Strukturen von ÖVP und Van-der-Bellen-Kampagne auf. Ergebnis: Zwar hat Kurz 2017 wohl tatsächlich ähnlich viel Geld bekommen wie Van der Bellen im Präsidentschaftswahlkampf 2016, beim Bundespräsidenten stammte der Großteil aber aus Kleinspenden. Allein drei Großspender haben der ÖVP im Wahljahr 2017 mehr bezahlt als 9.260 Kleinspender Van der Bellens zusammen.

Zwei Drittel der Gesamtsumme von Van der Bellen kamen von über 20.000 Kleinspendern, die knapp 2,1 Mio. Euro einzahlten. Die drei größten Einzelspender (Hans Peter Haselsteiner, SLE Schuh und Johannes Baillou, der auch Kurz unterstützte) bezahlten bei Van der Bellen 415.000 Euro.

Die drei größten Einzelspender für die ÖVP anno 2017: Klaus Ortner (438.000 Euro), Stefan Pierer (436.563) und Martin Böhm (100.000) haben gemeinsam 974.563 Euro bezahlt.

Lockl gegen ÖVP-Vergleich

Der damalige Wahlkampfleiter von Van der Bellen und langjährige grüne Kampagnen-Profi Lothar Lockl verwahrte sich am Montag gegen den von der ÖVP gezogenen Vergleich zwischen den Spenden bei beiden Wahlen. "Die laufende Debatte um die Nationalratswahl kann man mit der Bundespräsidentenwahl nicht vergleichen", sagte Lockl.

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