Grüne: Regierung soll fernbleiben

Eine Frau spricht vor Mikrofonen bei einer Veranstaltung.
Glawischnig fordert die Regierung auf, auf einen Besuch in Sotschi zu verzichten. Sportminister Klug fährt hin.

Jetzt regt sich auch in der österreichischen Politik Widerstand: gegen die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi: Die Grüne Klubobfrau im Parlament, Eva Glawischnig, hat am Donnerstag in der Früh den Anfang gemacht und die Regierung aufgefordert, auf einen Besuch in Sotschi zu verzichten. "Das offizielle Österreich hat sich durch die Nichtteilnahme an der Trauerfeier für Nelson Mandela blamiert, es wäre daher ein Schlag ins Gesicht, wenn es Präsident Wladimir Putin in Sotschi hofiert".

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und die EU-Justizkommissarin Viviane Reding haben aufgrund der Menschenrechtssituation in Russland ihre Teilnahme abgesagt, so die Grüne in einer Aussendung. US-Präsident Barack Obama fahre eben so wenig wie Mitglieder seines Kabinetts. "Die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung sollten es ihnen gleich tun, so die Bundessprecherin der Grünen.

Die Menschenrechtssituation in Russland ist extrem besorgniserregend, sagte Glawischnig. "Den teilnehmenden SportlerInnen, die sich jahrelang auf die Olympischen Spiele vorbereitet haben, untersagt das Regulativ jede Form politischer Äußerungen. Sie können sich aber nicht aussuchen, wo die Spiele stattfinden. Umso wichtiger ist es, dass die Repräsentanten der Republik ein eindeutiges Zeichen setzen, dass Menschenrechtsverletzungen kein Kavaliersdelikt sind, sondern international geächtet werden", so Glawischnig.

Sportminister Klug will bei Eröffnung dabei sein

Österreichs Sportminister Gerhard Klug (SPÖ) nimmt sich Glawischnigs Appell jedenfalls nicht zu Herzen: Er will nach eigenen Angaben bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi an der russischen Schwarzmeerküste dabei sein. Dies erklärte Klug in einem Gespräch mit dem ORF-Mittagsjournal. "Ich für mich persönlich halte ich es für eine durchaus vertretbare Vorgangsweise, Frankreich geht einen analogen Weg", so der Minister am Donnerstag in Wien. Er werde einige Tage, schon zur Eröffnung in Sotschi dabei sein, sagte der Sport- und Verteidigungsminister.

Frankreich ist durch Sportministerin Valerie Fourneyron vertreten, Präsident Francois Hollande wird nicht kommen.

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