Welche Richtwertmieten erst im Mai steigen und welche Wohnungen noch teurer werden

Rund 374.000 Mieten werden in den kommenden Wochen empfindlich teurer.
Da die türkis-grüne Koalition sich - wie berichtet - nicht auf eine Mietkostenbremse einigen konnte, steigen die sogenannten Richtwertmieten (Altbauten, die vor dem 1.7. 1953 errichtet wurden/Gemeindebauwohnungen, deren Verträge nach dem 28.2.1994 abgeschlossen und mit Richtwertmietzins vereinbart wurden) - und zwar mit 1. April um 8,6 Prozent.
Grund dafür ist die gesetzlich festgelegte automatische Anpassung der Mieten an den Verbraucherpreisindex (VPI).
Schlagend wird die Erhöhung jetzt für all jene, die einen Mietvertrag abschließen. Für all jene, die bereits in einer Wohnung mit Richtwertmiete leben, steigt der Mietzins frühestens mit 1. Mai.
Laut Mietervereinigung darf das Erhöhungsschreiben "frühestens mit Wirksamwerden der neuen Richtwerte abgeschickt werden und muss spätestens 14 Tage vor dem Zinstermin bei dem Mieter/der Mieterin ankommen". Zu früh versandte Schreiben sind rechtsunwirksam; kommen die Vorschreibungen zu spät an, so verschiebt sich die Erhöhung um einen Monat.

Die Richtwerte divergieren österreichweit.
Richtwertmieten im Überblick
Im Burgenland steigt der Preis pro Quadratmeter Wohnfläche per 1. April von 5,61 Euro um 8,6 Prozent auf 6,09 Euro
- in Kärnten steigt der Richtwert auf 7,81 Euro (bis dato 7,20 Euro)
- in Niederösterreich auf 6,85 Euro (6,31 Euro)
- in Oberösterreich auf 7,23 Euro (6,66 Euro)
- in Salzburg auf 9,22 Euro (8,50 Euro)
- in der Steiermark auf 9,21 Euro (8,49 Euro)
- in Tirol auf 8,14 Euro (7,50 Euro)
- in Vorarlberg auf 10,25 Euro (9,44 Euro)
- in Wien 6,67 Euro (6,15 Euro)
Für jene, die sich die erhöhten Richtwertmieten nicht leisten und dies nachweisen können, hat die Regierung eine Wohnkostenhilfe (250 Millionen Euro) in Form einer Einmalzahlung beschlossen.
Um die Hilfe zu bekommen, muss man einen Antrag im jeweiligen Bundesland stellen.
Laut Mietvereinigung seien bis dato nicht mehr An- und Nachfragen als sonst eingegangen. "Die Situation ist stabil", heißt es auf KURIER-Nachfrage mit dem Zusatz: "Seit den zweistelligen Inflationsraten verzeichnen wir mehr Anfragen als früher".
Grund dafür sind auch die gestiegenen Kategoriemieten (Mietverträge, die zwischen 1982 und 1994 abgeschlossen wurden).
Diese steigen voraussichtlich im Juli um rund 5 Prozent. Grund: Kategoriemieten werden laut Mietrechtsgesetz erhöht, wenn die Teuerungsrate eine 5 Prozent-Schwelle überschreitet.
Es wäre die vierte Erhöhung in 15 Monaten.
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