Regierung schüttet diese Woche 678 Mio. Euro an Familien aus

Regierung schüttet diese Woche 678 Mio. Euro an Familien aus
360 Euro pro Kind als Corona-Bonus für Familienbeihilfebezieher.

Die Bundesregierung schüttet diese Woche den im Juni auf einer Regierungsklausur angekündigten Corona-Bonus für Familien von 360 Euro pro Kind aus. Den Angaben zufolge sind das für die rund 1,824 Millionen Kinder, für die Familienbeihilfe bezogen wird, in Summe 678 Mio. Euro.

Die automatische Auszahlung erfolge in den nächsten zwei Tagen, sagten Familienministerin Christine Aschbacher und Finanzminister Gernot Blümel (beide ÖVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Die 360 Euro pro Kind werden wie die Familienbeihilfe indexiert. Das heißt, rund 137.000 Anspruchsberechtigte mit im Ausland lebenden Kindern erhalten mehr oder weniger als die 360 Euro, je nach den Lebenshaltungskosten im jeweiligen Land.

"Jede Familie, die Familienbeihilfe bezieht, bekommt das Geld", sagte Blümel. Der Stichtag dafür ist im September. Ein Antrag ist nicht notwendig.

Seit heute werde das Geld auf die Konten aller Anspruchsberechtigten überwiesen, hieß es. Aschbacher sagte, es hätten ihr bereits Familien geschrieben, die sich für das Geld bedankt haben.

Der Kinderbonus soll die finanziellen Folgen der Corona-Krise für Familien abfedern, aber auch die Wirtschaft ankurbeln. Vor allem bei Eltern mit geringeren Haushaltseinkommen dürfte das Geld Ökonomen zufolge rasch ausgegeben und damit der Konsum angekurbelt werden.

Arbeitslosigkeit sinkt nur langsam

Thema bei der Pressekonferenz war auch die Lage am Arbeitsmarkt. Die hohen Arbeitslosenzahlen aufgrund der Corona-Krise sinken nur langsam, auch im Vergleich zum Rückgang bei der Kurzarbeit. Gegenüber der Vorwoche gebe es rund 14.000 Arbeitslose und 52.769 Kurzarbeiter weniger, teilte Aschbacher in ihrer Funktion als Arbeitsministerin mit. Derzeit sind 409.231 Personen beim AMS gemeldet, davon sind 357.184 arbeitslos und 52.047 in Schulungen.

Seit einem halben Jahr haben die Auswirkungen der Pandemie den heimischen Arbeitsmarkt fest im Griff. Seit dem historischen Arbeitslosenrekord Mitte April mit 588.000 Personen gehen die Arbeitslosenzahlen wieder zurück. Zum Höhepunkt der Krise waren zusätzlich mehr als 1,3 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit. Hier geht die Normalisierung schneller. Laut Arbeitsministerium sind aktuell 399.730 Personen in Kurzarbeit. Die Corona-Kurzarbeit kostete den Staat bisher 4,6 Mrd. Euro.

Aschbacher rechnet in den nächsten Wochen mit saisonalen Effekten am Arbeitsmarkt. Trotz eines erfreulichen Trends "stehen wir in diesem Ausnahmejahr vor einem herausfordernden Herbst", so die Ministerin, die im Herbst und Winter steigende Arbeitslosenzahlen erwartet.

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