Regierung kürzt eine Million Euro bei Familienberatungsstellen

NATIONALRAT: MUCHITSCH / LÖGER
Weniger Berater und längere Wartezeiten sind mögliche Folgen der "Budgetkonsolidierung".

Die Kürzungen des Familienministeriums wirken sich auch auf die Familienberatungsstellen aus. Das Ministerium verringerte das Budget um zehn Prozent, rund eine Million Euro werden den Beratungsstellen damit laut ORF gestrichen. Im Familienministerium begründet man die Maßnahme mit der notwendigen "Budgetkonsolidierung".

Für die Beratungsstellen sei das "ein schwerer Schlag", erklärte Johannes Wahala, Sprecher des Dachverbandes der Familienberatungsstellen, am Montag gegenüber dem ORF-Landesstudio Wien. Weniger Berater, längere Wartezeiten und die Streichung des kostenlosen Angebots für 3.400 Wienerinnen und Wiener im heurigen Jahr seien die Folge.

Die Kürzungen, so Wahala, seien insbesondere problematisch, als der Bedarf an professioneller Familienberatung permanent ansteige. Knapp 80.000 Menschen nahmen im Vorjahr die Angebote von einer der 71 Wiener Familienberatungsstellen in Anspruch. Hinzu komme, dass die finanzielle Ausstattung schon seit Jahren nicht mehr ausreiche. Durch die Einsparungen müssten in Wien 4.850 Beratungsstunden eingespart werden, so Wahala weiter.

Im Familienministerium verwies man auf APA-Anfrage auf das "Bekenntnis der Regierung zur Budgetkonsolidierung". Deshalb seien auch im Bereich der Familienberatungsstellen "kleinere Einsparungen" nötig. Diese wolle man aber durch andere frei werdende Mittel auffangen. So sollen etwa nicht abgerufene Fördermittel umgeschichtet werden und in die Beratungsstellen fließen. Die "wertvolle Arbeit" der Stellen solle aufrechterhalten werden. Zudem betonte man vonseiten des Familienministeriums, dass keine Beratungsstelle geschlossen werden müsse.

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